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Die Hauptquelle für die Aussprache des Sindarin (und des Quenya) ist der Anhang E zum Herrn der Ringe, daraus stammen auch die meisten Informationen in dieser Übersicht.
Wörter mit zwei Silben werden in den meisten Fällen auf der ersten Silbe betont.
Ausnahmen bilden vermutlich annûn (Westen) und amrûn (Osten), die auf der letzten Silbe betont sind, in Analogie zu den kürzeren Varianten dûn und rhûn.
Bei Wörtern mit mehreren Silben gibt es zwei Möglichkeiten:
Besitzt die vorletzte Silbe einen kurzen Vokal, auf den ein oder kein Konsonant folgt, so wird die drittletzte Silbe betont.
Wenn die vorletzte Silbe entweder einen langen Vokal, einen Diphthong oder einen Vokal, auf den zwei oder mehr Konsonanten folgen, besitzt, dann wird die vorletzte Silbe betont.
Sindarin | Lautschrift | Deutsch | Beispiele Deutsch | Beispiele Englisch |
---|---|---|---|---|
a | [a] | a | satt | |
â, á, ā | [a:] | langes a6 | Saat | |
ae | [aε̯] | ai1 | Hai1 | |
ai | [ai̯] | ei | Ei | |
au, aw | [au̯] | au | faul | |
b | [b] | b | Band | |
c | [k] | k | Kasten | |
ch | [x] | ch | Bach (nicht wie in Licht) | |
d | [d] | d | Dach | |
dh, ð | [ð] | (stimmhaftes th) | - | then, this |
e | [ε] | kurzes, offenes e oder ä | wässrig, ich spreche | |
ê, é, ē | [ε:] | langes, offenes e6 | ||
ei | [εi̯] | ey | hey! | |
f | [f] [v] |
f (am Wortanfang und zwischen Vokalen) w (am Wortende und vor stimmhaften Konsonanten) 4 |
Fisch wild |
|
g | [g] | g | Gans | |
h | [h] | h | Huhn | |
w | [ʍ] | stimmloser labiovelarer Approximant; bzw. stimmloses englisches w3 |
- | white (nur in Dialekten) |
i | [i] [j] |
kurzes Vorderzungen-i j (am Wortanfang vor Vokalen) |
Kapital Jahr |
|
î, í, ī | [i:] | langes, Vorderzungen-i6 | Tier | |
l | [l] [ɫ] |
l (nach e, i, y) tendiert in Richtung des dunkeln englischen l (nach a, o, u) |
Licht - |
fill, bell |
lh | [ɬ] | stimmloses l (genau genommen ein Reibelaut)3 | - | |
ll | [ll] | ll (verdoppelt) | fehlleiten 2,7 | |
lth | [ɬɬ] / [ll] | doppeltes lh oder ll (siehe oben)7 | - | - |
m | [m] | m | Maus | |
mm | [m] | m | Maus | |
n | [n] | n | Nase | |
ng | [ŋ] [ŋg] |
ng (am Wortende und durch Mutation am Wortanfang) ng-g (in Wortmitte) |
Ring Tango, Ringgeist |
|
ñ, ŋ | [ŋ] | ng (manchmal in etymologischen Angaben) | Ring | |
nn | [nn] | nn (lang) | annehmen2 | |
o | [ɔ] | kurzes, offenes o | Motte | |
ô, ó, ō | [ɔ:] | langes, offenes o6 | ||
oe | [ɔε̯] | Diphthong eu1 | Freude1 | |
œ | [œ] | kurzes ö | Götter | |
oi | [ɔi̯] | eu | Freude | |
p | [p] | p | Pause | |
ph | [f] [ff] |
f (am Wortende und durch Mutation am Wortanfang) ff (verdoppelt) (in Wortmitte) |
Fell auffächern2 |
|
r | [r] | r (mit der Zungenspitze gerollt, wie im Russischen oder Spanischen) |
Reise | |
rh | [r̥] | stimmloses r 3 | - | |
s | [s] | stimmloses s | das (nicht stimmhaft wie in Satz) | |
ss | [s] | stimmloses s | das | |
t | [t] | t | Topf | |
th, þ | [þ] | (stimmloses th) | - | think, thing |
u | [u] | kurzes u | Summe | |
û, ú, ū | [u:] | langes u6 | Fuß | |
ui | [ui̯] | ui | pfui | |
v | [v] | w | wild | |
w | [w] | sog. unsilbisches u (oder englisches w) u (am Wortende nach Konsonanten5) |
Bauer und |
well, widow
|
y | [ʏ]? | kurzes ü | Hütte | |
ý, ŷ | [y]? | langes ü6 | Tüte |
1 Das -i des zweiten Bestandteils sollte idealerweise ein bisschen wie -e klingen.
Man beachte auch, dass Tolkien oft oe statt œ schreibt (z.B. moerbin statt mœrbin (dunkle Personen)), aber wir geben dieses stets mit der Ligatur œ wider, um Missverständisse mit dem Diphthong [ɔε̯] zu vermeiden.
2 Doppelte Konsonanten wie in mellon (Freund) oder govannen (getroffen) sind zu verlängern, man muss sie also ein wenig klingen lassen. Eine Ausnahme ist jedoch mm (das wird immer wie einfaches m gesprochen!) und vermutlich ebenso ss (dafür spricht eine oft auftretende Verkürzung -ss- > -s- in Wortmitte, genauso wie -mm- > -m-). Für die Betonung spielen mm und ss aber die Rolle von Doppelkonsonanten und werden deshalb ausgeschrieben, wenn es sinnvoll ist. Zum Beispiel wird galadhremmen (baumverwoben) auf der vorletzten Silbe betont; ammar (Welt) und glossui (weiß) dagegen auf der ersten unabhängig vom folgenden Konsonanten, weswegen man hier gefahrlos amar und glosui schreiben kann.
Siehe auch Bemerkung 7 für eventuelle weitere Ausnahmen bzgl. ll.
3 Die Aussprache der stimmlosen l, r und w ist etwas gewöhnungsbedürftig. Man muss sich zwingen, die Stimmbänder nicht zu benutzen und dafür etwas stärker ausatmen, spricht also praktisch gleichzeitig r/l/w und h aus.
4 Zum Beispiel lefnui (fünfter), tafnen (geschlossen), garaf (Wolf).
5 Wir wissen nicht genau, wie die Kombination -aew am Wortende (z.B. aew (Vogel), gwaew (Wind); analog auch -oew wie in lhoew (Gift)) ausgesprochen wird, es könnte ae-u in zwei Silben, genauso gut aber auch in einer Silbe sein (ähnlich wie in highway). Vielleicht ist auch beides möglich. Dagegen stellen gwelw (Luft als Substanz), harw (Wunde), elw (hellblau) etc. (w nach einem Konsonanten) vermutlich nur eine an das Walisische angelehnte Schreibweise für gwelu, haru, elu dar. Letzteres sieht man daran, dass Tolkien an verschiedenen Stellen beide Schreibweisen benutzt hat.
6 Im Deutschen werden die langen Varianten des e und o immer geschlossener gesprochen (vgl. floss/Floß, Bett/Beet). In Sindarin sind sie aber erst spät entstanden, meistens in einsilbigen Wörtern, und werden daher genau mit der gleichen Zungenstellung (Qualität) wie die kurzen Varianten ausgesprochen. Die ursprünglichen langen ē und ō haben sich zu ī und ū verschoben.
Die gewöhnliche Notation ist, dass á, é, í, ó, ú in mehrsilbigen Wörtern geschrieben werden, z.B. círdan (Schiffsbauer); dagegen â, ê, î, ô, û in einsilbigen, z.B. cîr (Schiff). Solche langen Vokale in einsilbigen Wörtern neigen dazu, besonders stark gelängt zu werden. Schließlich werden ā, ē, ī, ō, ū normalerweise in etymologischen Formen (d.h. für Altsindarin oder das Urelbische) oder auch für andere Sprachen verwendet, unabhängig von der Silbenzahl.
7 Zum Stand der Sprache vor dem Herrn der Ringe wurde Urelbisch lt zu lth, ausgesprochen als eine Kombination von l und th. Im Herrn der Ringe änderte Tolkien dies aber dazu, dass lt über lth und langes stimmloses lh zu stimmhaftem ll wurde (Parma Eldalamberon 17, S. 50), das betrifft das Wort mallorn (Goldbaum) und vermutlich auch nalla- (rufen). In einer noch späteren Konzeption ging er aber wieder einen Schritt zurück und interpretierte ll, wenn es von lt kommt, als stimmloses langes lh (Vinyar Tengwar 42, S. 27). Man hat also hier die beiden Möglichkeiten:
zur Zeit des Herrn der Ringe:
nach dem Herrn der Ringe:
Zusätzlich muss man aber bemerken, dass in der späten Konzeption die Kombinationen nt, mp, ŋk ebenso zu langen stimmlosen Nasalen nh, mh, ŋh werden (anstatt der stimmhaften nn, mm, ng). Wir hätten dann z.B. anha- (gaben) statt anna- und fanha- (verschleiern) statt fanna-. Falls man sich daran halten will, so ist man vor einige Probleme gestellt. Nicht nur, dass man viele Vokabeln umschreiben muss, die frühere Konzeption taucht im Silmarillion im Namen Haudh-en-Ndengin (Grabhügel der Erschlagenen) auf. Tolkien hatte keine Zeit mehr, dies zu ändern, die letzten Silmarillion-Manuskripte stammen aus einer früheren Zeit. Man müsste also auch das Silmarillion "nachkorrigieren". Wir wollen dies jedoch nicht tun und betrachten das Silmarillion als eine kanonische Quelle. Deswegen wird diese späte Konzeption auf der Seite generell nicht angenommen, sie soll aber nicht unerwähnt bleiben.
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