Zwei unterschiedliche "L" in Tengwar?

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Nixenkuss
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Zwei unterschiedliche "L" in Tengwar?

Post by Nixenkuss »

Hey Ihr da draußen,

seit ein paar Tagen schleiche ich um dieses Forum herum. Leider konnte ich mich bisher nur oberflächlich mit Tengwar beschäftigen, mir fehlen einfach Zeit und Kopf. :| Aber dennoch konnte ich es nicht lassen, ein klein wenig rum zu probieren. Dies ist mein erster Versuch und ich bin ein bisschen ratlos:

Image

1. Frage: Ich habe die Schriftarten Tengwar Annatar und Tengwar-Gandalf benutzt. Bei Tengwar-Gandalf, der unteren, ist das "L" ja quasi spiegelverkehrt. Ist das ein Fehler in der Computerschrift oder gibt es tatsächlich unterschiedliche Schreibweisen für das "L" (je nach Zeitalter zum Beispiel???)?

2. Frage: Könnt Ihr den Namen lesen? :D Ich bin unsicher, was das "ela" angeht. Zwei Vokale auf einen Konsonanten, wird das so dargestellt (mal davon abgesehen, dass es bei der oberen Version eh verschwimmt/zusammenstößt, aber ich kriegs nicht anders hin)?

3. Frage: Einfach die Schriftarten auf dem Computer zu installieren und los zu tippen ist ja nun nicht sehr verlässlich, wie ich auch schon feststellen musste. ;) Aber zudem arbeite ich an einem Mac und konnte auf die erste Schriftart, Tengwar Annatar, nur mit einem (für mich) etwas mühsamen, verwirrenden Code zugreifen ( http://at.mansbjorkman.net/Downloads/show_parmaite.pdf ). Kennt sich hier jemand mit diesem Code aus? Warum habe ich so viele Möglichkeiten bei den Vokalen - rechts, halbrechts, mittig, halblinks (links)? Damit ich solche Silben wie "ela" darstellen kann? Oder hat das mit dem Code gar nichts zu tun, sondern ist generell so, dass man für Vokale in einem bestimmten Zusammenhang eine bestimmte Ausrichtung benutzen muss? :? Oder bin ich auf dem ganz falschen Dampfer? :)

Würde mich freuen, wenn mir jemand ein bisschen unter die Arme greifen könnte! ;)
Viele Grüße bis dahin!
Ailinel
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Post by Ailinel »

Hi Nixenkuss,
1. Das "L" in Tengwar-Gandalf ist falsch.
2. Der Name ist zwar leserlich, aber das "E"-Tehta sollte über einen kurzen Träger gesetzt werden, wenn man - wie du es hier machst - die Tehtar über die jeweils vorausgehenden Tengwar schreibt.
3. Ich schreibe nur sehr selten mit Tengwar Annatar, glaube aber, dass die verschiedenen Möglichkeiten einfach dazu dienen, die Tehtar über den unterschiedlich breiten Tengwar optimal zu platzieren.
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Eryniel Elmíris
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Post by Eryniel Elmíris »

Hallo Nixenkuss,

wenn ich das richtig sehe, dann hast Du versucht, Daniela in zwei unterschiedlichen Schriftarten zu schreiben.

Dies vorausgeschickt, versuche ich mal, etwas Licht für Dich in diese zugegebenermaßen sehr komplizierte Materie zu werfen. Ich bin aber selbst noch Anfänger, deshalb warte bitte auch andere Antworten ab.

Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass die einzelnen Tengwa-Schriftzeichen Namen haben. Ich finde, dass es eine Diskussion klarer und eindeutiger macht, diese zu benutzen.

1) Ich habe beide Schriftarten auf meinem PC installiert und kann es so etwas vergleichen. Für ein "L" im Modus "General Use", den Du hier wohl benutzt hast, wird das Zeichen "Lambe" genutzt, egal in welcher Schriftart. Dass das "L" bei Tengwar Gandalf anders aussieht, liegt nur an der Schriftart. Meines Erachtens ist die Schriftart auch nicht ganz vollständig, so dass man nicht alle Zeichen korrekt darstellen kann, weshalbich sie auch nicht nutze. Es gibt zwar noch ein zweites Schriftzeichen, das so ähnlich aussieht - bei Tengwar Annatar - und "Alda" heißt, aber das wird meines Wissens nach für die Kombination "LH" genutzt.

2) Das habe ich denke ich schon beantwortet. Da Du mit der Seite von Mans Björkman arbeitest, lese doch mal den Absatz über "Vowel Modifications" durch. Danach würde ich "Daniela" im General Mode wie folgt schreiben (bei Tehta auf dem folgenden Tengwa):
Ando, Numen mit A-Tehta drüber, Yanta mit I-Tehta drüber, Lambe, "vowel carrier" mit A-Tehta.
Mit der Schreibweise Tehta auf dem vorangehenden Tengwar kenne ich mich nicht aus, aber wenn ich es versuchen sollte, wäre das:
Ando mit A-Tehta, Numen, Yanta mit I-Tehta drüber, Lambe mit A-Tehta.

3) Ich selbst arbeite mit Windows, deshalb kann ich die Problematik mit dem MAC nicht nachvollziehen. Ich arbeite aber mit einer Tabelle und mit "Symbol einfügen", weil ich mit dieser Funktion die einzelnen Zeichen in einer Übersicht bequem aussuchen und einzeln einfügen kann. Die verschiedenen Stellungen für die Tehtar sind meiner Meinung nach übrigens dazu da, dass man das Schriftbild anpassen kann damit es besser aussieht und die Tehtar nicht mit Oberbögen der Tengwar kollidieren.

Ich hoffe, das hilft Dir schon etwas weiter. :wink:
Und keine Angst, jeder hat mal irgendwie angefangen...
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Glanwen
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Post by Glanwen »

zu 3)
Ich verwende die Tastatur-Belegung von "Tengwar Parmaite" auch wenn ich mit "Tengwar Annatar" schreibe. Diese ist schön übersichtlich und ist für beide zu 99% identisch, auch wenn sie für eine engl. QWERTY-Tastatur ist. :wink: Vieles geb ich dann auch mit dem ASCII-Code ein (die merkt man sich mit der Zeit) oder verwende wie Eryniel das "Symbol Einfügen" des Schreibprogramms.
Und wie Ailinel schon vermutet: Die Menge an Tehtar sind für die verschieden breiten Tengwar gedacht, damit diese ordentlich mittig plaziert werden können.
Ailinel
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Post by Ailinel »

Eryniel Elemmirë wrote: 2) Das habe ich denke ich schon beantwortet. Da Du mit der Seite von Mans Björkman arbeitest, lese doch mal den Absatz über "Vowel Modifications" durch. Danach würde ich "Daniela" im General Mode wie folgt schreiben (bei Tehta auf dem folgenden Tengwa):
Ando, Numen mit A-Tehta drüber, Yanta mit I-Tehta drüber, Lambe, "vowel carrier" mit A-Tehta.
Mit der Schreibweise Tehta auf dem vorangehenden Tengwar kenne ich mich nicht aus, aber wenn ich es versuchen sollte, wäre das:
Ando mit A-Tehta, Numen, Yanta mit I-Tehta drüber, Lambe mit A-Tehta..
Ich verstehe nicht ganz, für welchen Laut/welche Laute in deinen Vorschlägen (im general use?) "Yanta mit I-Tehta drüber" eigentlich stehen soll.
Der Absatz über "Vowel Modifications" bei Mans Björkman (falls ich den richtigen meine) scheint mir nicht auf das "ie" in "Daniela" anwendbar zu sein, da es sich hier nicht um einen Diphthong handelt.

Mein Vorschlag bezog sich auf eine orthographische Schreibung, mit Tehtar über den vorausgehenden Tengwar, was mir hier recht praktisch und passend erscheint, weil das Wort mit einem Vokal endet.

Bei einer phonetischen Schreibung wäre außerdem zu berücksichtigen, dass das "e" lang gesprochen wird.
Nixenkuss
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Post by Nixenkuss »

Hallo, vielen Dank für Eure Antworten!

Ailinel, vielen Dank für den Tipp mit dem Träger. So habe ich es jetzt mal gemacht. Die Seiten, die ich bisher zum Thema Tengwar gelesen habe, und die auch alle sicher nicht mehr waren, als eine kleine Einführung, sprachen zwar auch von Trägern, aber das habe ich wohl im Eifer des Gefechts unter den Tisch fallen lassen. :D Man sollte halt doch nicht Delikatessen wie Fast Food essen.

Eryniel, mir ist die Sache mit dem "yanta" auch nicht klar. (Dass die Schriftzeichen Namen haben, wusste ich übrigens bis dato noch nicht, aber hab mich gleich mal schlau gemacht. :)) Ich hatte es so verstanden, dass man "yanta" benutzt, wenn mehrere Vokale zusammen bzw. in einer Silbe ausgesprochen werden, so wie bei "ei" oder auch ä, ö, ü? Und vielleicht auch bei dem lang gesprochenen "ie"? In Daniela wird aber ja jeder Buchstabe für sich gesprochen.

Die Vokale auf die vorhergehenden Konsonanten zu setzen (also Quenya?!), gefällt mir einfach besser. Ich habe zwar irgendwo gelesen, dass Sindarin sich besser eignen soll, Deutsches in Tengwar-Schriftzeichen wieder zu geben, aber ich hoffe mal, dass es, so wie ich es mache, auch nicht problematischer ist...

Glanwen, der Code von Mans Björkman, mit dem ich jetzt gearbeitet habe, bezieht sich ja auch ursprünglich auf Tengwar Parmaite. Sehr mühsam finde ich einfach, dass auf der Seite nur die Tengwar-Schriftzeichen und die dazugehörige Tastaturbelegung aufgezeigt werden. Somit muss ich zuerst woanders schauen, welches Tengwar-Schriftzeichen für welchen Buchstaben steht, und dann noch dort, welche Tastaturbelegung zu diesem Tengwar-Zeichen dann gehört (ich fürchte, ich werde noch laaange nicht soweit sein, das alles im Kopf zu haben :D). Kennst Du (oder jemand anderes hier) eine Aufstellung, in der alle drei Komponenten vereint sind und man somit sofort alles auf einen Blick hat? Ansonsten muss ich das wohl mal selbst basteln. :)

Vielen Dank Euch nochmal und viele Grüße.

PS: Von Tengwar-Gandalf werde ich dann in Zukunft mal lieber die Finger lassen... ;)
Ailinel
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Post by Ailinel »

Nixenkuss wrote:Die Vokale auf die vorhergehenden Konsonanten zu setzen (also Quenya?!), gefällt mir einfach besser. Ich habe zwar irgendwo gelesen, dass Sindarin sich besser eignen soll, Deutsches in Tengwar-Schriftzeichen wieder zu geben, aber ich hoffe mal, dass es, so wie ich es mache, auch nicht problematischer ist...
Nein, nein, das ist schon der "general use", nicht Quenya! In Quenya gäbe es kein Wort, das mit "D- / d-" beginnen kann. Das Tengwa ando entspräche dort dem Lautwert "nd".

Im "general use" sind beide Arten der Platzierung der Tehtar möglich: auf die vorhergehenden oder auf die folgenden Tengwar.

Es stimmt, dass sich für Deutsch eher die Platzierung der Tehtar auf den folgenden Tengwar anbietet, eben weil die Mehrzahl der Wörter auf einen Konsonanten endet, wie auch im Sindarin. Bei dem Namen "Daniela" ist das aber nicht der Fall.
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Eryniel Elmíris
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Post by Eryniel Elmíris »

Hallo,

habe erst jetzt wieder reingeschaut, deshalb jetzt eine Antwort.

Nachdem ich die Passage bei Mans Björkman nochmal nachgelesen habe, weiss ich wieder, warum ich das so gemacht habe. Die Passage im "General Use" Mode bezog sich in der Tat nur auf Diphtongs, aber ich hatte diese Art der Schreibung im Part über das Englische abgekupfert. Da steht unter anderem für "ou" O-Tehta über Vala. Und das war nach orthografischer Schreibung gedacht. Aber da ich selbst ja noch experimentiere an manchen nicht ganz eindeutigen Stellen, lasse ich mich gerne belehren zumal ich jetzt gar nicht mehr soo sicher bin...
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