Liedrefrain

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Celefindel
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Liedrefrain

Post by Celefindel »

Ich wurde gebeten, folgenden Liedrefrain in Sindarin zu übersetzen. Leider hab ich da ein paar Probleme, wie ich das so mache, dass es verständlich ist. Bitte nachsehen :)


Wir sind allein über Millionen Sterne,
wenn wir zusammen scheinen, können wir die Welt erhellen.
Sind wir auch klein, sieht man uns doch von ferne,
wenn wir zusammen scheinen durchs dunkle Tor der Welt.

Me erui elin veneg
ae go-hílam, pelim galo i amar.
Dan me niben, tíra ven o chaeron
ae go-hílam trî annon dhûr en amar
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Eirien
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Post by Eirien »

>Wir sind allein über Millionen Sterne

verstehe ich schon gar nicht - wie ist 'über' hier gemeint, räumlich oder zahlenmäßig isV 'mehr als'? Auf den ersten Blick denke ich, das letztere - ob man das mit athar umschreiben kann? In dem Moment verstehe ich nur nicht, was dann das 'allein' dabei soll...

>elin veneg

Soweit wir wissen, sollten Zahlwörter vorangestellt werden.

>galo

Bin ich mir nicht sicher, ob wir da so einfach ein Verb daraus bilden können.... evtl. ginge etwas in Richtung toged galad an Amar?

>Dan me niben

Über das dan an dieser Stelle bin ich mir ein bisschen unsicher, mal drüber nachgrübeln... aber jedenfalls schon mal: nibin.

>tíra ven

Vll. im Plural ven tírar (= 'sie sehen uns', mit vorgestelltem Objektpronomen)?

>o chaeron

Da würde ich (wie in na-chaered) hier lieber das Substantiv nehmen -> o chaered

>wenn wir zusammen scheinen

Ist das hier nicht eher ein zeitliches 'wenn', also ir?
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Celefindel
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Post by Celefindel »

> verstehe ich schon gar nicht - wie ist 'über' hier gemeint, räumlich oder zahlenmäßig isV 'mehr als'?

Ja, ich denke letzteres.
Das 'wir allein' würde ich als 'wir beide ganz allein' interpretieren.

> Soweit wir wissen, sollten Zahlwörter vorangestellt werden.

Dachte mir doch, irgendwie klang "elin veneg" ganz komisch.

>galo

Im DF stand gal-...

> Vll. im Plural ven tírar (= 'sie sehen uns', mit vorgestelltem Objektpronomen)?

Plural passt hier besser, ja.

> Ist das hier nicht eher ein zeitliches 'wenn', also ir?

Stimmt...
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Eirien
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Post by Eirien »

>Im DF stand gal-...

Ach, stimmt ja, aber als Präfix "irgendwas-mit-Licht". galo haben wir ja sogar auch attestiert, aber als "to grow", das passt also eh nicht.
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Avorninnas
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Post by Avorninnas »

Nur mal so eine kleine Anmerkung:
> Wir sind allein über Millionen Sterne...


Der Dichter sollte seinen Text möglicherweise grundlegend überarbeiten, bevor ihr versucht ihn zu übersetzen. "Wir sind allein über Millionen..." ist nun in der Tat kein gutes Deutsch. Man sollte den Satz vielleicht erst mal im Deutschen korrekt umbauen.
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Celefindel
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Post by Celefindel »

Das Lied wurde nicht von dem gedichtet, der es übersetzt haben möchte.
Nach genauerem Überlegen glaube ich, dass da nur ein "n" am Ende fehlt und aus Reimgründen weggelassen wurde, aber ich werde mal fragen. Vielleicht ergibt sich der Sinn aus dem Kontext mit den anderen Strophen.
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Avorninnas
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Post by Avorninnas »

Es wäre prinzipiell möglich, dass damit ein Dativ gemeint sein soll, also das n weggelassen worden ist, wie du sagst. (Dann würde es bedeuten, dass wir uns "über den Sternen bewegen", uns also über ihnen befinden. ) Das wäre aber auch kein vertretbares Deutsch. (Und nein, man darf auch für den Reim die Grammatik nicht so verbiegen.... :biggrin:)

Vom Sinn her, so wie ich ihn verstehe, meint der Schreiber aber wir (Menschen) seien (metaphorisch betrachtet) weit mehr als viele Millionen Sterne, die zusammen die Welt "heller machen" können, wo es einer allein nicht schafft.
Und so ein Satzbau geht im Deutschen nun mal ganz und gar nicht, wenn man das so stehenläßt.

Da müsste man dann zu einem Ersatz greifen, wie: "Wir sind gemeinsam mehr als eine/viele Million/en Sterne..." oder etwas ähnliches. Auf jeden Fall ergibt eine Übersetzung erst einen Sinn, wenn man das geändert hat. Ich finde es einfach müßig, eine Übersetzung von einem Satz zu machen, der so gesehen, in sich falsch ist.
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Maewen
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Post by Maewen »

Vielleicht einfach "wir sind zusammen tausend Sterne"... dann kommt auch ein Rhythmus rein ;-)
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Avorninnas
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Post by Avorninnas »

...oder so... :biggrin:

Das kommt halt drauf an, ob der Erfinder der Zeilen an dem Begriff "Milionen" im Zusammenhang mit dem Bild der Sterne hängt oder nicht. Cala sollte vielleicht am besten wirklich nachfragen.
Ailinel
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Post by Ailinel »

Vielleicht etwas mit arnediad ? Käme mir hier passend vor.
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Celefindel
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Post by Celefindel »

Ok, der, der es möchte, versteht darunter, dass jeder ein einzelner Stern ist aus einem Volk.
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Maewen
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Post by Maewen »

Das verstehe ich jetzt wiederum überhaupt nicht :?
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Celefindel
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Post by Celefindel »

Im Prinzip soll das wohl heißen, dass jeder einzelne wie ein Stern ist und wenn sich die zusammentun, dann leuchten sie heller und sind von weiter weg zu sehen.
Ailinel
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Post by Ailinel »

Der Satz: "Wir sind allein über Millionen Sterne" ist definitiv unverständlich.

Die Idee, dass es eigentlich (um des Reimes willen geändert) heißen sollte: "Wir sind allein über Millionen Sternen", halte ich inhaltlich für abwegig. Wer sollten die hier lyrisch Sprechenden sein, die sich "allein über Millionen Sternen" befinden ?
Ok, der, der es möchte, versteht darunter, dass jeder ein einzelner Stern ist aus einem Volk.
Falls etwas derartiges gemeint war, dann hätte der Dichter vermutlich schreiben sollen: ""Wir sind allein unter Millionen Sternen." :biggrin:
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Avorninnas
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Post by Avorninnas »

Das ist ja auch nicht gemeint, wie Cala schon erklärt hat. Der "Dichter" meint offensichtlich schon, dass jeder einzelne einen Stern darstellt, der für sich genommen wenig, im Verband mit allen anderen aber hell leuchtet. So hatten Maewen und ich das ja oben schon definiert. Das ändert jetzt aber nichts an der Frage, wie der Autor (oder sein "Stellvertreter") diesen Sachverhalt dann richtig, das heißt grammatikalisch korrekt formuliert haben möchte.
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