Mae govannen!
Ich bin 16, Gymnasiastin und begeisterte Tolkien-Fanatikerin. Durch ein Tolkienforum bin also auch ich auf diese Seite gestoßen und habe mich vor zwei Tagen kurzerhand dazu entschieden, ebenfalls Syndarin zu lernen. Ich finde, es ist einfach eine wunderschöne, leidenschaftliche und klare Sprache mit einer genialen Melodik, und ich habe schon immer Aragorns Konversationen mit den Elben bewundert - es klingt so flüssig bei ihm. Also habe ich die Englisch-Version des Syndarin-Kurses Eurer Seite gedownloaded und gleich angefangen, mir Heftaufschriebe zu machen. Jetzt aber, während des Lernprozesses also, stelle ich mir da schon ein paar Fragen...
Zum 1., sollte ich überhaupt mit Syndarin anfangen, oder empfehlt Ihr für den Anfang eher Quenya?
2. Ist es überhaupt ein guter Start, mit der PDF-Datei einfach mal Hals über Kopf anzufangen, oder empfiehlt sich da etwas anderes eher (andere Kurse, irgendwelche Einstiege)?
3. Wäre es effektiver, wenn ich gleich zu Anfang parallel Tengwar schreiben übe? Ich habe noch nie eine Sprache gelernt, die man nicht in lateinischen Buchstaben schreibt - nur Englisch, Französisch, Spanisch und mündliches Russisch... ich habe daher eigentlich keine Ahnung, wie man am besten anfängt.
Für Antworten erfahrener Syndars danke ich schon einmal im vorraus
Andur
Lernmethoden für Syndarin
Moderator: Moderatoren
Hallo Andur,
1) Du solltest anfangen mit was auch immer dich mehr interessiert. Immer wieder hört man dass diese oder jene Sprache aus Grund XYZ "leichter" oder "schwieriger" sei als eine andere, aber das ist letztlich kein objektives Kriterium. Quenya hat mehr Kasus, dafür hat Sindarin Mutationen,...
Welche Sprache dir aus welchen Gründen besser gefällt musst du selbst entscheiden.
Anfangen solltest du allerdings schonmal damit dir einzuprägen, dass es Sindarin heißt, nicht Syndarin
2) Ich persönlich bin nicht ganz auf dem neuesten Stand, aber ich wüsste nichts, was besser geeignet wäre als das was Roman und Thorsten online gestellt haben (mit Sindarin.de respektive dem Kurs).
Ab einem gewissen Punkt wird man ohnehin dazu übergehen (müssen) sich mit den originalen Quellen auseinanderzusetzen und wird seine eigenen Meinungen bilden. Aber bis dahin wüsste ich nichts, was ich mehr empfehlen würde.
3) Tengwar schreiben zu können ist keineswegs von Nöten.
Tolkien hat die Aufzeichnungen ja auch in lateinischen Buchstaben gemacht, man hat also quasi keine Nachteile dadurch seine Sprachen in lateinischen Buchstaben zu schreiben.
Hilfreich ist es vielleicht insofern, als dass man über die Tengwar gut sieht wie die Phoneme im Sindarin verteilt sind und man keine unpraktischen Schreibweisen etwa mit "Konsonant + H" für Reibelaute hat.
Nur WENN du Sindarin mit Tengwar gleichzeitig und in Abhängigkeit lernen möchtest, dann sieh unbedingt zu, dass du den "Beleriand-Modus" verwendest - das ist die ursprünglichste und reinste Sindarin-Schreibweise (nach internen Maßstäben).
Ich selbst habe damals erst mit Tengwar angefangen und bin erst später über Sindarin und Quenya gestolpert - lässt sich beides recht gut unabhängig voneinander betreiben.
1) Du solltest anfangen mit was auch immer dich mehr interessiert. Immer wieder hört man dass diese oder jene Sprache aus Grund XYZ "leichter" oder "schwieriger" sei als eine andere, aber das ist letztlich kein objektives Kriterium. Quenya hat mehr Kasus, dafür hat Sindarin Mutationen,...
Welche Sprache dir aus welchen Gründen besser gefällt musst du selbst entscheiden.
Anfangen solltest du allerdings schonmal damit dir einzuprägen, dass es Sindarin heißt, nicht Syndarin
2) Ich persönlich bin nicht ganz auf dem neuesten Stand, aber ich wüsste nichts, was besser geeignet wäre als das was Roman und Thorsten online gestellt haben (mit Sindarin.de respektive dem Kurs).
Ab einem gewissen Punkt wird man ohnehin dazu übergehen (müssen) sich mit den originalen Quellen auseinanderzusetzen und wird seine eigenen Meinungen bilden. Aber bis dahin wüsste ich nichts, was ich mehr empfehlen würde.
3) Tengwar schreiben zu können ist keineswegs von Nöten.
Tolkien hat die Aufzeichnungen ja auch in lateinischen Buchstaben gemacht, man hat also quasi keine Nachteile dadurch seine Sprachen in lateinischen Buchstaben zu schreiben.
Hilfreich ist es vielleicht insofern, als dass man über die Tengwar gut sieht wie die Phoneme im Sindarin verteilt sind und man keine unpraktischen Schreibweisen etwa mit "Konsonant + H" für Reibelaute hat.
Nur WENN du Sindarin mit Tengwar gleichzeitig und in Abhängigkeit lernen möchtest, dann sieh unbedingt zu, dass du den "Beleriand-Modus" verwendest - das ist die ursprünglichste und reinste Sindarin-Schreibweise (nach internen Maßstäben).
Ich selbst habe damals erst mit Tengwar angefangen und bin erst später über Sindarin und Quenya gestolpert - lässt sich beides recht gut unabhängig voneinander betreiben.
- Avorninnas
- Posts: 1499
- Joined: Mon Mar 12 2007 22:58
Ergänzend sollte man sagen, dass die Filmdialoge KEINE wirklich gute Quelle darstellen. Weder was ihre Grammatik noch die Aussprache betrifft.
Wie Loth sagt, haben wir im Augenblick nichts besseres als die Grammatik von Roman (hier auf der Seite) oder die Kurse von Thorsten (auf Parma Tyelpelassiva). Keines der im Handel erhältlichen Bücher erreicht diesen Standard.
Und "Syndars" (,was auch immer diese nette Wortschöpfung beinhalten soll,) gibt es nicht. Wir sind hier mit unserem "Mellyn-Status" ganz zufrieden.
Wie Loth sagt, haben wir im Augenblick nichts besseres als die Grammatik von Roman (hier auf der Seite) oder die Kurse von Thorsten (auf Parma Tyelpelassiva). Keines der im Handel erhältlichen Bücher erreicht diesen Standard.
Und "Syndars" (,was auch immer diese nette Wortschöpfung beinhalten soll,) gibt es nicht. Wir sind hier mit unserem "Mellyn-Status" ganz zufrieden.
1) Quenya ist insofern besser, als dass es archaischer ist und man danach einfacher nachvollziehen kann, was in Sindarin vorgeht (i-Umlautung, interne Lenition etc.). Sindarin ist insofern besser, als dass hier weniger Informationen bekannt sind, und somit alles viel kompakter ist.
2) Pedin Edhellen ist gerade für Anfänger ohne Vorkenntnisse gedacht. Die Grammatik hier auf der Seite lässt sich auch ohne Vorkenntisse lesen, aber es fehlen die Übungen und Texte, um sich an die Sprache zu gewöhnen. Sie sollte wohl eher parallel als kompakte Referenzquelle benutzt werden.
3) Naja, Sindarin und Quenya schreibt man gewöhnlicherweise ja auch mit lateinischen Buchstaben.. Die Schrift kann unabhängig angegangen werden, deswegen würde ich es empfehlen, dich damit zu beschäftigen, sobald du müde von der Grammatik geworden bist; und umgekehrt. In Pedin Edhellen sind die Tengwar-Kapitel ja auch in solcher Form strategisch verteilt.
2) Pedin Edhellen ist gerade für Anfänger ohne Vorkenntnisse gedacht. Die Grammatik hier auf der Seite lässt sich auch ohne Vorkenntisse lesen, aber es fehlen die Übungen und Texte, um sich an die Sprache zu gewöhnen. Sie sollte wohl eher parallel als kompakte Referenzquelle benutzt werden.
3) Naja, Sindarin und Quenya schreibt man gewöhnlicherweise ja auch mit lateinischen Buchstaben.. Die Schrift kann unabhängig angegangen werden, deswegen würde ich es empfehlen, dich damit zu beschäftigen, sobald du müde von der Grammatik geworden bist; und umgekehrt. In Pedin Edhellen sind die Tengwar-Kapitel ja auch in solcher Form strategisch verteilt.
Wow, so schnell so viele Antworten
Darunter ist sehr viel nützliches. Ich werde (jetzt deutlich beruhigter) einfach weitermachen, wie ich angefangen habe... ich hab mich wohl etwas zu verrückt gemacht, aber beispielsweise wusste ich nicht, dass Quenya mehr Kasen bietet, man beides aber unabhängig voneinander lernen kann, ohne dass allzu große Verwirrungen auftreten (auf einer eher unzuverlässigen Site habe ich letztens nämlich gelesen, "man solle mit Sindarin [jaaa, ich sage jetzt S-I-ndarin ] anfangen", Quenya sei anscheinend "viel schwerer", das hat mich echt verwirrt. Außerdem bin ich irgendwie davon ausgegangen, ich schreibe hier quasi mit richtig guten "Muttersprachlern", die dann Tengwar einfach runterschreiben können, aber nach Nachforschen in Foren habe ich gemerkt, es gibt diese und jene; manche schreiben eher, manche beschäftigen sich zum Spaß einfach mit der Grammatik, manche sprechen lieber, und manche machen halt alles.
Vielen Dank also für die Ratschläge
Allerdings, ist der "Beleriand-Modus", Herr Lothenon, die Schreibweise wie beispielsweise im Ringgedicht ("die Buchstaben sind elbisch, von altertümlicher Art" - Gandalf)? Oder ist Beleriand im Pedin Edhellen verwendet worden?, denn beide sehen ja unterschiedlich aus... ich hoffe, diese Frage nervt hier niemanden naja, immerhin muss hier einem Amateur ausgeholfen werden...
- Avorninnas
- Posts: 1499
- Joined: Mon Mar 12 2007 22:58
Kein Problem, Amateure - auch im ursrpünglichsten Sinn des Wortes - sind wir alle hier. Keiner von uns macht das beruflich.
Wenn du ein Exemplar vom HdR dein Eigen nennst, kannst du die beiden Schriftmodi dort nachschlagen. Den Modus von Beleriand findest du in der Abbildung des Tors von Moria. Den diakritischen oder Tehtar-Modus auf der Zeichnung des Einen Rings, auch wenn die damit buchstabierte Sprache dort nicht Elbisch sondern Black Speech ist. Aber die Unterschiede sollten schon ganz gut erkennbar sein.
Thorsten verwendet, wenn ich mich recht erinnere, in Pedin Edhellen einen diakritischen Modus. (Der vielleicht nicht ursprünglich, dafür aber ästhetisch durchaus ansprechend ist.) Wenn man sich mit den Sprachen beschäftigt, wird man ohnehin früher oder später auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Schriftmodi nachlesen.
Sprechen kann man - mal abgesehen von vorgefertigten und auswendiggelernten Phrasen - beide Sprachen übrigens kaum. Dazu ist in beiden Fällen der Satzbau einfach zu komplex. Auch Leute die WIRKLICH gut in die Materie eingearbeitet sind, bekommen keine flüssigen spontanen Dialoge hin, die über eine Handvoll Sätze hinausgehen. Und je anspruchsvoller der Satzbau, desto schwieriger. Man muss zuviel überlegen und scheitert meist am fehlenden Vokabular oder auch der lückenhaften Grammatik. "Muttersprachler" gibt es nicht.
Tolkien hatte auch nie ein Interesse daran, dass irgendjemand einmal versuchen könnte, sein Steckenpferd in gesprochenes Wort umzuwandeln.
Texte oder Gedichte zu schreiben, funktioniert hingegen recht gut.
Wenn du ein Exemplar vom HdR dein Eigen nennst, kannst du die beiden Schriftmodi dort nachschlagen. Den Modus von Beleriand findest du in der Abbildung des Tors von Moria. Den diakritischen oder Tehtar-Modus auf der Zeichnung des Einen Rings, auch wenn die damit buchstabierte Sprache dort nicht Elbisch sondern Black Speech ist. Aber die Unterschiede sollten schon ganz gut erkennbar sein.
Thorsten verwendet, wenn ich mich recht erinnere, in Pedin Edhellen einen diakritischen Modus. (Der vielleicht nicht ursprünglich, dafür aber ästhetisch durchaus ansprechend ist.) Wenn man sich mit den Sprachen beschäftigt, wird man ohnehin früher oder später auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Schriftmodi nachlesen.
Casus/Kasus (mit langem u) - nicht Kasen, bitte. *schüttel* Ansonsten einfach "Fälle" sagen.Andur wrote:...dass Quenya mehr Kasen bietet,
Sprechen kann man - mal abgesehen von vorgefertigten und auswendiggelernten Phrasen - beide Sprachen übrigens kaum. Dazu ist in beiden Fällen der Satzbau einfach zu komplex. Auch Leute die WIRKLICH gut in die Materie eingearbeitet sind, bekommen keine flüssigen spontanen Dialoge hin, die über eine Handvoll Sätze hinausgehen. Und je anspruchsvoller der Satzbau, desto schwieriger. Man muss zuviel überlegen und scheitert meist am fehlenden Vokabular oder auch der lückenhaften Grammatik. "Muttersprachler" gibt es nicht.
Tolkien hatte auch nie ein Interesse daran, dass irgendjemand einmal versuchen könnte, sein Steckenpferd in gesprochenes Wort umzuwandeln.
Texte oder Gedichte zu schreiben, funktioniert hingegen recht gut.
Okay, vielen Dank, jetzt bin ich schon wieder einen Tick schlauer
Naja, ich komme mir zwar regelrecht getadelt vor (liegt wohl daran, dass ich hier mit Erwachsenen schreibe? ), aber das mit den "Sindar" behalte ich mir vor (okaaay, ich habe geschrieben: "Syndars". Mir kommt jetzt selbst die Galle hoch davon ). Ich habe, auch wenn ihr euch alle als "Mellyn" bezeichnet, das als Kompliment an diejenigen gemeint, die einfach mehr Erfahrung haben als ich. Vielleicht wurde ich auch aufgrund meiner fantasievollen Wortkreation einfach nur miss- bzw. gar nicht verstanden, was ich durchaus nachvollziehen kann
Also, jetzt mache ich mich aber mal ran an den Speck... und eine neue Ferienbeschäftigung habe ich jetzt auch!
Naja, ich komme mir zwar regelrecht getadelt vor (liegt wohl daran, dass ich hier mit Erwachsenen schreibe? ), aber das mit den "Sindar" behalte ich mir vor (okaaay, ich habe geschrieben: "Syndars". Mir kommt jetzt selbst die Galle hoch davon ). Ich habe, auch wenn ihr euch alle als "Mellyn" bezeichnet, das als Kompliment an diejenigen gemeint, die einfach mehr Erfahrung haben als ich. Vielleicht wurde ich auch aufgrund meiner fantasievollen Wortkreation einfach nur miss- bzw. gar nicht verstanden, was ich durchaus nachvollziehen kann
Also, jetzt mache ich mich aber mal ran an den Speck... und eine neue Ferienbeschäftigung habe ich jetzt auch!
Ich denke, diese Hinweise hätte man dir auch gegeben, wenn du gesagt hättest, du seiest eine 70-jährige emeritierte Professorin.Andur wrote:Naja, ich komme mir zwar regelrecht getadelt vor (liegt wohl daran, dass ich hier mit Erwachsenen schreibe? )
Wenn man sich mit Sindarin (oder einer anderen Sprache) beschäftigt, sind Rechtschreibung und Fachausdrücke der Grammatik immer wichtige Punkte.