Einige Versuche in Sindarin
Moderator: Moderatoren
Einige Versuche in Sindarin
Hallo zusammen
Ich habe für meinen Helden in einem Forum-RPG, das in Mittelerde spielt, einige Namen und Sätze auf Sindarin gebildet. Ich bin nicht gerade ein Experte in der Sprache, drum hätte ich gerne etwas Feedback dazu.
Namen:
Aldannen "ungefallen" (al + dannen) -- hier habe ich bewusst auf die Lenition d -> dh verzichtet, weil Tolkien das auch gelegentlich gemacht hat... Aldhannen klingt halt einfach weniger schön. Hier bin ich vor Allem skeptisch, ob man 1) das Partizip ohne Weiteres als Namen verwenden darf und 2) ob man ein Partizip mit al- negieren darf. Dies ist der Name meines Helden.
Gwinlen "weinsüss" (gwîn + lend) -- seine Angebetete.
Toraglar "überwältigende Pracht" (taur + aglar) -- sein Rivale.
Taerlanc "gerade Klinge" (taer + lanc) -- sein Schwert.
Sprüche:
an i alph -- dan i mhôr "für den Schwan, gegen die Dunkelheit" -- Inschrift auf dem Schwert. Der Schwan symbolisiert seinen Herrn, den Prinzen von Dol Amroth.
aen amath hen beriad a phân i lain a fael "dieser Schild sei ein Schutz für alles, was frei und recht ist" -- Inschrift auf dem Schild. Ich benütze hier aen ohne ein Verb und hoffe, dass damit der Optativ "sei ..." verstanden wird.
Was meint ihr, passt das?
Ich habe für meinen Helden in einem Forum-RPG, das in Mittelerde spielt, einige Namen und Sätze auf Sindarin gebildet. Ich bin nicht gerade ein Experte in der Sprache, drum hätte ich gerne etwas Feedback dazu.
Namen:
Aldannen "ungefallen" (al + dannen) -- hier habe ich bewusst auf die Lenition d -> dh verzichtet, weil Tolkien das auch gelegentlich gemacht hat... Aldhannen klingt halt einfach weniger schön. Hier bin ich vor Allem skeptisch, ob man 1) das Partizip ohne Weiteres als Namen verwenden darf und 2) ob man ein Partizip mit al- negieren darf. Dies ist der Name meines Helden.
Gwinlen "weinsüss" (gwîn + lend) -- seine Angebetete.
Toraglar "überwältigende Pracht" (taur + aglar) -- sein Rivale.
Taerlanc "gerade Klinge" (taer + lanc) -- sein Schwert.
Sprüche:
an i alph -- dan i mhôr "für den Schwan, gegen die Dunkelheit" -- Inschrift auf dem Schwert. Der Schwan symbolisiert seinen Herrn, den Prinzen von Dol Amroth.
aen amath hen beriad a phân i lain a fael "dieser Schild sei ein Schutz für alles, was frei und recht ist" -- Inschrift auf dem Schild. Ich benütze hier aen ohne ein Verb und hoffe, dass damit der Optativ "sei ..." verstanden wird.
Was meint ihr, passt das?
Lenition in Zusammensetzungen: Ja. Aber lautliche Veränderungen wie die Spirantisierung nach l, r (sprich: Liquid-Mutation), die durch Vorsilben ausgelöst werden, können nicht einfach ausbleiben, so weit ich es beurteilen kann. So oder so bin ich mir nicht sicher, inwieweit al- im späteren Sindarin überhaupt noch existiert (belegt ist es nur im "Noldorin" der 1930er Jahre).Aldannen "ungefallen" (al + dannen) -- hier habe ich bewusst auf die Lenition d -> dh verzichtet, weil Tolkien das auch gelegentlich gemacht hat...
Mein Vorschlag wäre erstmal vorsichtig Údhannen, wenngleich ú- mit Adjektiven(/Partizipien) nicht belegt ist...
Das wohl schon, gerade bei Adjektiven/Partizipien als Namen mangelt es uns da nicht an Beispielen, vgl. Beren, Beleg, Ebœnnyn...Hier bin ich vor Allem skeptisch, ob man 1) das Partizip ohne Weiteres als Namen verwenden darf
"Wein", gwîn, kenne ich nur als rekonstruierte Form aus Goldogrin Dorwinion. Wenn man sich daran nicht stört, spricht meiner Erachtens nichts gegen deine Konstruktion.Gwinlen "weinsüss" (gwîn + lend)
Ja, sieht gut aus.Toraglar "überwältigende Pracht" (taur + aglar)
Die Kombination "Diphthong-Konsonantencluster" (hier aerl) geht ein bisschen schwer über die Lippen. Hier würde ich vielleicht zu einer Verkürzung zu Terlanc raten, angelehnt an Taengyl, Tengyl (< *taina-kollī).Taerlanc "gerade Klinge" (taer + lanc)
Klingt sehr gut für mich. Insbesondere die etwas altertümliche Form i mhôr in einer Inschrift macht was her (du könntest aber auch garnicht lenieren, i môr, was bei m durchaus zulässig scheint). In Anlehnung an den Kampfschrei der Dúnedain des ersten Zeitalters ("Lacho calad! Drego morn!") könntest du hier auch morn als Substantiv benutzen.an i alph -- dan i mhôr "für den Schwan, gegen die Dunkelheit" -- Inschrift auf dem Schwert. Der Schwan symbolisiert seinen Herrn, den Prinzen von Dol Amroth.
Diese Benutzung von aen klingt ein bisschen nach Ryszard Derdzinskis "Pater Noster"-Übersetzung. Aus Tolkiens eigener Fassung (die Ryszard noch nicht kennen konnte) wissen wir, dass schlicht no benutzt wird (als Imperativ "for all persons", sprich: Optativ). Ferner würde ich vielleicht beriad durch edraith ersetzen und den belegten Plural pain vorziehen, daher mein Vorschlag:aen amath hen beriad a phân i lain a fael "dieser Schild sei ein Schutz für alles, was frei und recht ist" -- Inschrift auf dem Schild. Ich benütze hier aen ohne ein Verb und hoffe, dass damit der Optativ "sei ..." verstanden wird.
No i-amath hen edraith a phain i lain a fael
Lothenon wrote:Lenition in Zusammensetzungen: Ja. Aber lautliche Veränderungen wie die Spirantisierung nach l, r (sprich: Liquid-Mutation), die durch Vorsilben ausgelöst werden, können nicht einfach ausbleiben, so weit ich es beurteilen kann.
Ist die Spirantisierung nach l+d -> ldh belegt? Ich find das klanglich sehr wüst, das wär doch ein Grund, Tolkien's Uncouthness-Klausel anzuwenden.
Was wiederum keinen besonders gefälligen Namen abgibt.So oder so bin ich mir nicht sicher, inwieweit al- im späteren Sindarin überhaupt noch existiert (belegt ist es nur im "Noldorin" der 1930er Jahre).
Mein Vorschlag wäre erstmal vorsichtig Údhannen
Ich denk momentan an Uithann "Evertrue" als Ersatz rum. Oder ganz was anderes: Antedhros < Ant edh-Ross "Geschenk des Regens?" Sehr unkonventionell, ich weiss, aber nicht mehr als Dantilais.
Mach ich.(Taerlanc)
Die Kombination "Diphthong-Konsonantencluster" (hier aerl) geht ein bisschen schwer über die Lippen. Hier würde ich vielleicht zu einer Verkürzung zu Terlanc raten
Hiswelóke übersetzt edraith als "saving", da ist mir beriad "protecting" lieber. Ein Messias soll er ja nicht gleich sein. Pân ist mir auch lieber als der Plural, weil es sich nicht nur auf Leute, sondern zB auch Länder und Werte beziehen soll. Attestiert muss es von mir aus nicht sein, allgemein akzeptiert reicht mir. Also:Ferner würde ich vielleicht beriad durch edraith ersetzen und den belegten Plural pain vorziehen, daher mein Vorschlag:
No i-amath hen beriad a-phân i lain a fael!
Ich finde kein Beispiel dafür, allenfalls eines dagegen (also für deine Variante): guldur, nicht **guldhur.Catharsis wrote:Ist die Spirantisierung nach l+d -> ldh belegt?
Oder direkt analog dazu vielleicht Antilas... Okay, vielleicht doch nichtAntedhros < Ant edh-Ross "Geschenk des Regens?" Sehr unkonventionell, ich weiss, aber nicht mehr als Dantilais.
Im LotR sagt Gandalf naur an edraith ammen "fire for the saving of us", was sich IMO schon auch mit "Schutz" übersetzen lässt, aber du musst letztlich wissen, was dir da eher zusagt.Hiswelóke übersetzt edraith als "saving"
Die kurze Antwort: Doch, natuerlich koennen sie das. Oft tun sie's sogar. Cf. Thar-bad '*crossway' (LR:392) Thar-gelion '*across Gelion' (LR:392), C(e)irdan 'shipbuilder' (LR:365,390) usw.Aber lautliche Veränderungen wie die Spirantisierung nach l, r (sprich: Liquid-Mutation), die durch Vorsilben ausgelöst werden, können nicht einfach ausbleiben, so weit ich es beurteilen kann.
Die lange Antwort steht in dem Artikel.
Gelten solche Wörter nicht als zulässig, bis sie widerlegt worden sind? Es gibt doch schon genug wenige Sindarin-Wörter...So oder so bin ich mir nicht sicher, inwieweit al- im späteren Sindarin überhaupt noch existiert (belegt ist es nur im "Noldorin" der 1930er Jahre).
Könnte denn Aldannen ein traditioneller Name aus einer früheren Epoche sein, wo al- noch in Gebrauch war? Im Gegensatz zum gesprochenen Wort darf man sich bei Eigennamen schon eher mal einen Anachronismus leisten... bis jetzt gefällt er mir nämlich immer noch am besten.
Weitere Vorschläge:
Aeros/Erros < aer + ross "heiliger Regen". Erstere Version gefällt mir sehr gut, Letztere wegen den Allusionen an ein griechisches Göttchen nicht so.
Celeros < celair + ross "funkelnder Regen".
Dúros < dû + ross "Abendregen"
Hithaldir < hîth + hal- + dîr "Nebel-Heber"?
Quenya lá zur Verneinung existiert offenbar spaeter noch (-> 'Negation in Quenya'), insofern sehe ich keinen Grund anzunehmen dass die gleiche Wurzel im Sindarin abgeschafft wurde.So oder so bin ich mir nicht sicher, inwieweit al- im späteren Sindarin überhaupt noch existiert
Das Argument war in unserer (externen) Zeitlinie, nicht in der Zeitlinie von Mittelerde. Falls al- nur 1930 Gueltigkeit haette koennte man natuerlich nicht folgern dass es in Mittelerde eine historische Form waere.Könnte denn Aldannen ein traditioneller Name aus einer früheren Epoche sein, wo al- noch in Gebrauch war?
lanc ist der "Nacken", die "Klinge" ist langTaerlanc "gerade Klinge" (taer + lanc) -- sein Schwert.
Gwinlen "weinsüss" (gwîn + lend) -- seine Angebetete.
The wine of Dorwinion ist aus dem 'Hobbit'. Allerdings ist lend 'tuneful, sweet', d.h. das Wort bezieht sich auf eine "süße" Melodie."Wein", gwîn, kenne ich nur als rekonstruierte Form aus Goldogrin Dorwinion. Wenn man sich daran nicht stört, spricht meiner Erachtens nichts gegen deine Konstruktion.
Ich würde ae <-> e nicht unbedingt überstrapazieren und nicht auch noch auf ai erweitern, wenn etwas unproblematisches möglich ist. In dem Fall: *Calros, *Calaros, *Celeiros, *Limros.Celeros < celair + ross "funkelnder Regen".
- Avorninnas
- Posts: 1499
- Joined: Mon Mar 12 2007 22:58
Kommt auch schon in den Lays of Beleriand vor und in Lost Road.Aran wrote: The wine of Dorwinion ist aus dem 'Hobbit'.
Aber meines Wissens können wir nicht wirklich zweifelsfrei sagen, was genau damit gemeint ist. Könnte ja auch das Land der "Reben" oder der "Weinberge/-stöcke" anstatt "Land des Weins" sein.
Kommt mir angesichts Dorthonion noch nicht mal unwahrscheinlich vor.
Dass gwîn sich mit dem Welschen Wort für Wein deckt, ist wohl kein Zufall, wie auch zB bei glân.
lanc* I [lˈɑŋk] n. naked ◇ UT/418
lanc* II [lˈɑŋk] (lhanc) n. throat ◇ Ety/367, X/LH
lanc* III [lˈɑŋk] n. sharp edge (not of tools), sudden end (as a cliff-edge, or the clean edge of things made by hand or built) ◇ VT/42:8
Von dem her heisst lanc wohl eher Kante als Schneide. Wie wärs stattdessen mit Taerang "straight-steel" als Name für ein Langschwert?
Nun, Hiswelóke's Wörterbuch erwähnt:Aran wrote:lanc ist der "Nacken", die "Klinge" ist lang
lanc* I [lˈɑŋk] n. naked ◇ UT/418
lanc* II [lˈɑŋk] (lhanc) n. throat ◇ Ety/367, X/LH
lanc* III [lˈɑŋk] n. sharp edge (not of tools), sudden end (as a cliff-edge, or the clean edge of things made by hand or built) ◇ VT/42:8
Von dem her heisst lanc wohl eher Kante als Schneide. Wie wärs stattdessen mit Taerang "straight-steel" als Name für ein Langschwert?