Elbenschrift Tengwar - meine eigene Systematik

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Thaliviel
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Post by Thaliviel »

Mir scheint, die Lizenz ist nicht besonders klar in dieser Hinsicht. Vermutlich schon. Allerdings hast du keinen Quelltext, also wird die Bearbeitung schwieriger.
Ich bin gerade beim Bearbeiten. Das geht mit FontCreator (6.0) sehr gut. Erstmal nur für den privaten Gebrauch.
Falls es John Winge erlaubt, könnte ich die neue Schriftart später noch veröffentlichen.
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mach
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Post by mach »

Hm, ich merke, meine Zusammenstellungen der Tengwartexte sind längst nicht mehr aktuell – die folgenden Angaben also ohne Gewähr.
Thaliviel wrote:Ein normales Silme mit Tehta drüber?? Hast du ein Beispiel dafür?
Silme mit Tehta oberhalb habe ich gefunden: 3 mal in DTS 10 (this, just, Christmas), 1 mal in DTS 17 (a-swollowing), 2 mal in DTS 49 (ennas, estathar), 14 mal in DTS 50, 7 mal in DTS 51 sowie 1 mal in DTS 62. Ferner Esse mit Tehta oberhalb: 3 mal in DTS 20 (lasse, yassen, oiolosseo), 2 mal in DTS 49 (Elessar, bess) und 1 mal in DTS 70 (mondósaresse).


Was die Diphthongdarstellung in Tehtartexten angeht, Folgendes:

In der klassischen Quenyaschreibung üblicherweise mit Lesereihenfolgeumkehr über Yanta und Úre. Übrigens ermöglicht PE 18 eine interessante neue Erklärung dieser ungewöhnlichen Schreibung. Dort heisst es von den Tehtar: "These signs follow the sign over or under which they are written, but combine with a vocalic sign" (PE 18, p. 120). Das heisst, Tehtar folgen immer auf den Konsonanten, über oder unter dem sie stehen. Einige Spezial-Tengwar stehen aber für Vokallaute. Im klassischen Quenyamodus wären das Yanta, Úre, sowie die Träger. Wenn ein Tehta bei diesen speziellen Vokalzeichen steht, dann folgt es nicht hintendrein, sondern verbindet sich mit dem Vokalzeichen, beispielsweise eben zu einem Diphthong.

Diphthonge habe ich im klassischen Quenyamodus gefunden in DTS 20, 55 und 73/74. Nun stehen in DTS 73 die Vokaltehtar aber auf dem vorangehenden Konsonant, während Yanta bzw. Úre hintendrein folgt, und ebenso in DTS 20 nainie und caita. Ich denke aber, wir sollten davon ausgehen, dass die Schreibung der Vokalzeichen über Yanta bzw. Úre den Normalfall darstellt. Acht der zehn Diphthonge in DTS 20 sind so geschrieben, ebenso die vier Diphthonge in DTS 55, und die Schreibungen von DTS 73 sind blosse Skizzen für die definitivere Version DTS 74, wo die Diphthonge korrigierte und mit Vokaltehta über Yanta bzw. Úre schrieb.

Ferner ist DTS 4/5 interessant, wo der Diphthong EU in Reuel als Folge zweier Vokale geschrieben wird. Die Vermutung, dass es sich dabei um eine Spezialschreibung für einen Eigennamen handeln könnte, bei der es darauf ankommt, dass eine Eins-zu-eins-Beziehung zwischen Tengwar und lateinischen Buchstaben besteht, mag ebenfalls gestützt werden durch interessante Parallelen zu PE 18: Dort finden wir nämlich auf S. 119 und 144 zwei verschiedene Spezialalphabete für den Fall, dass eine derartige Eins-zu-eins-Beziehung erwünscht wäre.
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Thaliviel
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Post by Thaliviel »

Nochmal zu den Diphthongen:

Bei DTS 20 scheint die Lesereihenfolgenumkehr nur bei Yanta und Úre zu erfolgen, bei Óre, Vala und Anna bleibt die Reihenfolge gleich. Zwar ist Anna dort ja eigentlich nur Träger für die zwei Punkte darunter, aber es gibt ja glaube ich auch andere Beispiele, in denen Anna für sich als 'j' verwendet wird.
Bei DTS 20 wird Yanta bei auslautendem 'j', Anna beim Anlaut verwendet. Ebenso wie Úre für das auslautende 'u' und Vala für den Anlaut 'v'.

Da ich bei meiner Systematik für die Halbvokale auch beim Auslaut Anna und Vala anstatt von Yanta und Úre verwende, müsste meine Schreibweise ja sogar irgendwie richtig sein, oder?
Das Problem besteht also wahrscheinlich nur darin, dass Tolkien für den Auslaut immer Yanta und Úre verwendet hatte.
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