Hm, ich merke, meine Zusammenstellungen der Tengwartexte sind längst nicht mehr aktuell – die folgenden Angaben also ohne Gewähr.
Thaliviel wrote:Ein normales Silme mit Tehta drüber?? Hast du ein Beispiel dafür?
Silme mit Tehta oberhalb habe ich gefunden: 3 mal in DTS 10 (this, just, Christmas), 1 mal in DTS 17 (a-swollowing), 2 mal in DTS 49 (ennas, estathar), 14 mal in DTS 50, 7 mal in DTS 51 sowie 1 mal in DTS 62. Ferner Esse mit Tehta oberhalb: 3 mal in DTS 20 (lasse, yassen, oiolosseo), 2 mal in DTS 49 (Elessar, bess) und 1 mal in DTS 70 (mondósaresse).
Was die Diphthongdarstellung in Tehtartexten angeht, Folgendes:
In der klassischen Quenyaschreibung üblicherweise mit Lesereihenfolgeumkehr über Yanta und Úre. Übrigens ermöglicht PE 18 eine interessante neue Erklärung dieser ungewöhnlichen Schreibung. Dort heisst es von den Tehtar: "These signs
follow the sign over or under which they are written, but combine with a vocalic sign" (PE 18, p. 120). Das heisst, Tehtar folgen immer auf den Konsonanten, über oder unter dem sie stehen. Einige Spezial-Tengwar stehen aber für Vokallaute. Im klassischen Quenyamodus wären das Yanta, Úre, sowie die Träger. Wenn ein Tehta bei diesen speziellen Vokalzeichen steht, dann folgt es nicht hintendrein, sondern verbindet sich mit dem Vokalzeichen, beispielsweise eben zu einem Diphthong.
Diphthonge habe ich im klassischen Quenyamodus gefunden in DTS 20, 55 und 73/74. Nun stehen in DTS 73 die Vokaltehtar aber auf dem vorangehenden Konsonant, während Yanta bzw. Úre hintendrein folgt, und ebenso in DTS 20 nainie und caita. Ich denke aber, wir sollten davon ausgehen, dass die Schreibung der Vokalzeichen über Yanta bzw. Úre den Normalfall darstellt. Acht der zehn Diphthonge in DTS 20 sind so geschrieben, ebenso die vier Diphthonge in DTS 55, und die Schreibungen von DTS 73 sind blosse Skizzen für die definitivere Version DTS 74, wo die Diphthonge korrigierte und mit Vokaltehta über Yanta bzw. Úre schrieb.
Ferner ist DTS 4/5 interessant, wo der Diphthong EU in
Reuel als Folge zweier Vokale geschrieben wird. Die Vermutung, dass es sich dabei um eine Spezialschreibung für einen Eigennamen handeln könnte, bei der es darauf ankommt, dass eine Eins-zu-eins-Beziehung zwischen Tengwar und lateinischen Buchstaben besteht, mag ebenfalls gestützt werden durch interessante Parallelen zu PE 18: Dort finden wir nämlich auf S. 119 und 144 zwei verschiedene Spezialalphabete für den Fall, dass eine derartige Eins-zu-eins-Beziehung erwünscht wäre.