Transkription aus dem Englischen

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jennessis
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Transkription aus dem Englischen

Post by jennessis »

Hallo ihr Lieben,

ich habe einen Satz aus dem Englischen versucht in Tengwar umzuschreiben. Jetzt wüsste ich natürlich gerne, ob das ansatzweise richtig ist.

Die Datei müsste hier:

http://jennessis.lima-city.de/

zu finden sein.

In der Mitte stehen die einzelnen Worte auseinander geschrieben, in der untersten Zeile dann die Halbsätze jeweils durchgehend geschrieben.

Wäre wirklich klasse, wenn sich das jemand anschauen könnte, der Ahnung davon hab, ich hab bisher nur ein bisschen im Internet rumgesurft und dann mal mein Glück probiert.

Danke schonmal.
Liebe Grüße
Jen
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mach
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Post by mach »

Ansatzweise ist das schon richtig. Hm, eigentlich mehr als nur ansatzweise, denn auf den zweiten Blick sehe ich, dass einige Fehler mehrmals auftreten, so dass sie sich viel leichter korrigieren lassen, als ich zunächst gedacht hätte (sonst hätte ich dich nur auf Måns Björkmans exzellente Beschreibung des «general us» verwiesen, den du hier verwendet hast):

Für das Doppel-LL hast du an Stelle des Verdoppelungszeichens (eines Strichs unterhalb) hast du den s-Kringel erwischt.

Für das I in den Wörtern I und life würde ich ein normales i-Tehta nehmen, und nicht dieses Tehta (welches ist das eigentlich?) auf einem langen Träger. Das scheint mir eine ausspracheorientierte Schreibung zu sein. In diesem Sätzchen würde ich allerdings von einer ausspracheorientierten Schreibung abraten, denn dabei wären wir für das Wort love auf unsichere Spekulationen angewiesen (ausspracheorientierte Vollschrift-Schreibungen wären jedoch verschiedene möglich). Ausserdem orientiert sich dein Versuch bereits weitgehend an der herkömmlichen englischen Rechtschreibung.

In den Wörtern travelling und fell hast du die Vokalzeichen über die vorangehenden Buchstaben gesetzt, in den Wörtern in love with jedoch über die folgenden. Nun kennen wir zwar ein Tengwarbeispiel, wo Tolkien es auch so getan hat (DTS 39) – ich würde aber sehr davon abraten, dies nachzuahmen, denn es handelt sich nicht um einen ausgearbeiteten Text, sondern bloss um Kritzeleien auf einer Zeitungsseite. Ausserdem bin ich immer sehr dagegen, dass wir die Unregelmässigkeiten in Tolkiens Tengwarinschriften nachzuahmen versuchen. Ich finde, nur die Regelmässigkeiten lassen sich wirklich nachahmen – eigene Unregelmässigkeiten ergeben sich dann beim Schreiben wieder von selbst.

Eine derartige Unregelmässigkeit ist wohl deine Verwendung des v-Buchstabens Ampa im Wort with an Stelle des zum Verwechseln ähnlichen dh-Buchstabens Anto. ;)

Alles in allem: Ich gratuliere, ein sehr gelungener erster Versuch!
jennessis
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Post by jennessis »

Hallo,
erstmal vielen Dank für die Verbesserungsvorschläge.
Das mit dem S Kringel wusste ich tatsächlich, hab aber leider die entsprechende Taste nicht auf dem Keyboard gefunden.
Die anderen Sachen, habe ich jetzt versucht zu verbessern und die Datei wieder hier

http://jennessis.lima-city.de

online gestellt.

Du hast was von ausspracheorientierter Schreibweise geschrieben. Wie würde denn das funktionieren und müsste ich da viel an meinem bisherigen Schriftzug verändern?

Danke nochmal für die schnelle Hilfe.
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mach
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Post by mach »

Gut so – ich würde abe die Vokalzeichen eher über die folgenden Buchstaben setzen, nicht die vorangehenden, denn in den beiden Tengwartexten in englischem orthographischen «general use» hat es Tolkien ebenso getan. Das bringt ausserdem hier den Vorteil mit sich, dass im Wort in der kurze Träger nicht mehr benötigt wird.
jennessis wrote:Du hast was von ausspracheorientierter Schreibweise geschrieben. Wie würde denn das funktionieren und müsste ich da viel an meinem bisherigen Schriftzug verändern?
Nunja, jetzt hast du geschrieben, travelling, I fell in love with life. In einer ausspracheorientierten Schreibung wäre das aber, træv(ə)liŋ, aj fel in lʌv wið lajf. Was nun den «general use» angeht, so ist nicht bekannt, wie denn der Vokal ʌ im Wort lʌv geschrieben werden sollte. Es gibt aber verschiedene ausspracheorientierte Vollschrift-Modi, mit denen sich dieser Text gut schreiben liesse. Dabei ist nun aber das Problem, dass es keine gute Beschreibung dieser Modi mehr im Internet gibt, seit Roland Kyrmses Seite nicht mehr online ist. Er will sie zwar wieder online stellen, aber ich weiss nicht, wann. Eigentlich ist es erstaunlich, dass im Internet keine gute Information zu diesen Modi zu finden ist, sind es doch gerade einige der allerlängsten bekannten Tengwartexte, die Tolkien in solchen Modi geschrieben hat. Der einzige bekannte Tengwartext, der sie noch übertrifft, ist in einem altenglischen Tehtarmodus geschrieben. In den verschiedenen Mittelerde-Sprachen sind nur viel kürzere Tengwartexte bekannt, und auch nicht so viele.
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