Telerin in Tengwar

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Lothenon
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Telerin in Tengwar

Post by Lothenon »

Ich habe mir gerade nochmal unabhängig von meinen älteren Überlegungen Gedanken zu einer sinnvollen Tengwar-Schreibweise für Telerin gemacht und wollte euch gern kurz meine Ergebnisse präsentieren und eure Meinungen hören.

Zunächst einmal erscheint es natürlich sinnvoll, möglich nahe an der ursprünglichen Belegung des Quenya zu bleiben, somit Tinkotéma für Dentale, Parmatéma für Labiale und Kalmatéma für Velare.
Die Belegung für stimmlose Stopps (Tinkotyellë) und Spiranten (Þúletyellë) sowie stimmhafte Nasale (Númentyellë)erscheint ebenfalls sinnvoll, wobei harma für jedes h stehen könnte (oder aber nur für h < kh-, mit halla für ursprüngliches h) und ñoldo wohl ungenutzt bliebe, weil einfaches ñ wohl nicht vorkommt.

Im Gegensatz zum Quenya aber tauchen die stimmhaften Stopps auch nicht-nasaliert auf, sodass wie im Sindarin Andotyellë hierfür genutzt werden sollte. Nasalierte stimmhafte Stopps könnten ausgeschrieben werden, oder man mag spekulieren, ob die Nasalierung mittels Tilde vielleicht hier ihren Ursprung hat.
Ferner tauchen stimmhafte Spiranten somit garnicht auf, sodass weder Óretyellë (wie im Quenya) nocht Antotyellë (wie im Sindarin) hierfür herhalten müssen. Erstgenannte sollte wohl für r, v [w] benutzt werden, während letztere wie im Quenya für nasalierte stimmlose Stopps benutzt werden könnte, oder aber vielleicht s- plus stimmloser Stopps (wie im Quenya-Modus der Etym.). Letzteres erscheint sinnvoller, falls man wirklich Nasalierungs-Tilden für nd, mb, ñg benutzen möchte.

Die einzigen benötigten Zusatzbuchstaben wären also lambë für l, silmë (nuquerna) für s und yanta für y.
Ggf. noch alda für ld, aber dann könnte man auch von arda für rd ausgehen, was widerum die Existenz von rómen voraussetzen würde (welches dann entweder wie im Quenya benutzt werden sollte oder aber zumindest immer am Wortanfang).
Falls sl- und sr- zu hl-, hr- führen sollten (statt unverändert zu bleiben) sollten diese wohl wie im Quenya mit halla umschrieben werden.


Bleibt die Frage der Vokaldarstellung, wo ich zwei Möglichkeiten sehe:
- Entweder Ómatehtar wie im klassischen Quenyamodus oder bei den Sarati. Die Diphthonge sollten hierbei wohl ausgeschrieben werden, wie in intern frühen Quenyaschreibweisen (DTS73), also mit dem ersten Vokal herkömmlich als Tehta auf dem vorigen Konsonanten und dem zweiten Vokal als Vokaltengwa (vala, yanta).
- Oder aber mittels Ómatengwar wie in Quantasarmë und im Sindarin. Hier wäre mein Vorschlag yanta und úrë für i und u zu benutzen, o sollte wohl (wie scheinbar in Quanta Sarmë) mit ossë geschrieben werden (im Sindarin a). Blieben noch e und a, die man beispielsweise darstellen könnte mit dem kurzen Träger und wilya (aus der ansonsten ja praktischerweise garnicht vorhandenen Quessetéma).
In diesem Falle bräuchten wir noch eine Möglichkeit y darzustellen, was vielleicht mittels zweier untergesetzter Punkte am Vokalbuchstaben geschehen könnte (zwei übergesetzte Punkte aber für Diphthonge auf -i?).
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Lothenon
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Post by Lothenon »

Der Übersicht halber hier meine Vorschläge als Grafiken:

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(Vokaltehtar)

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(Vokaltengwar)
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mach
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Post by mach »

Ich kann das schlecht beurteilen, weil ich die Phonologie von Telerin nicht kenne. Ich sehe keine Anhaltspunkte für eine Interpretation von Schreibweisen aus DTS 73 als frühe Quenyaschreibweisen (hatte ich glaubs schon wo gesagt). Warum nicht wie in der bekannten Quenyaschreibweise für die Ómatehtar-Diphthonge Yanta und Úre nehmen und für [j] Anna + j-Punkte? Das hielte ich für gesicherter, so dass weniger Leute kommen könnten und sagen, das ist ja alles nur frei erfunden...
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Roman
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Post by Roman »

Also wenn man nur Andotyelle für "b, d, g" verwendet und alles andere wie in Quenya lässt, bzw. die nicht gebrauchten Zeichen weglässt, dann hat dies immerhin den entscheidenden Vorteil, dass es jeder schnell lesen kann. ;-)

Was ist übrigens mit dem langen Diphthong āi in gāialā?
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Lothenon
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Post by Lothenon »

Ich sehe keine Anhaltspunkte für eine Interpretation von Schreibweisen aus DTS 73 als frühe Quenyaschreibweisen (hatte ich glaubs schon wo gesagt).
Jetzt wo du's schreibst, das hat du schonmal erwähnt, ja. Die Tatsache, dass kein y-Tehta benutzt wird und Diphthonge auf -u mit einem Basisbuchstaben ausgeschrieben werden macht mich aber nach wie vor glauben, dass es sich in der Tat um eine frühere Form handeln könnte und die entsprechenden Zeichen noch nicht existieren.

Deshalb möchte ich auch bei Basistengwar bleiben, so weit irgend möglich, und schließe den logisch gesehen völlig redundanten Zusatzbuchstaben úrë aus. Für [j] widerum existiert kein Basistengwa und der Name yanta legt nahe, dass es sich bei diesem Buchstaben um das ursprüngliche Zeichen für diesen Laut handelt (direkt von den Sarati übernommen), das benutzt wurde, bevor der y-Tehta entwickelt wurde (Wenn der Buchstabe für Diphthonge auf -i entwickelt worden wäre, hieße er wohl eher z.B. aika).
(Dabei fällt mir allerdings auf, dass die Benutzung des Tehtas in einer Vollschreibweise entsprechend inkonsequent wäre, sodass man vielleicht generell ausschreiben sollte: ai = wilya - l.Träger; ya = l.Träger - wilya.)

Es geht mir also, zusammengefasst, weniger um eindeutige Lesbarkeit unter Tengwar-Könnern als mehr um eine Rekonstruktion dessen, was fiktiv-historisch Sinn ergeben könnte.
Was ist übrigens mit dem langen Diphthong āi in gāialā?
Meine Schreibweise würde ja nicht zwischen aia und aya unterscheiden, sodass āia problemlos mit langem a + y ausgeschrieben werden könnte.
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