Quenya-Modi (PE 22)
Posted: Thu Jun 25 2015 8:15
Durchs Internet geistert noch immer die Behauptung, die Schreibung von Quenya in Tengwar sei einheitlich – insbesondere im Gegensatz zu der Schreibung von Englisch –, obwohl wir eigentlich schon seit Jahren wissen, dass Quenya auch gemäss der allgemeinen Verwendung (“general use”) der Tengwar zur Zeit des Ringkriegs geschrieben werden kann (DTS 38, 42, 46, 49, 50, 51, 54:2, 56, 59, 64, 67, 72, 81) oder in verschiedenen (Halb-)Vollschrift-Modi (demjenigen von DTS 65 oder demjenigen von DTS 75, 79, 80). Ich hatte schon früher vermutet (vgl. etwa Re: Tengwar-Schreibstube Saal 15 #5560332), dass die vermeintliche Einheitlichkeit der Tengwar-Modi nur daran lag, dass bislang nur wenige Tengwar-Texte in Quenya veröffentlicht waren. Mit der Zahl der veröffentlichten Tengwar-Texte würde auch die Zahl der Modi zunehmen. Dass wir mehr englische Modi kennen als elbische, liegt bloss daran, dass (ungleich) mehr englische Tengwar-Texte veröffentlicht sind. Wenn nur erst mehr elbische Tengwar-Texte veröffentlicht werden, dann steigt auch die Zahl der elbischen Tengwar-Modi.
Mit PE 22 scheint sich dies zu bewahrheiten. In einem Manuskript (Text A) aus den späten 30ern sind eine Reihe von elbischen Modi des “Feanorian Alphabet” veröffentlicht, und zwar in ausführlichen Beschreibungen (Tengwar-Texte sind keine dabei):
Die Publikation weiterer Versionen (Texte B und C) steht noch aus.
Mit PE 22 scheint sich dies zu bewahrheiten. In einem Manuskript (Text A) aus den späten 30ern sind eine Reihe von elbischen Modi des “Feanorian Alphabet” veröffentlicht, und zwar in ausführlichen Beschreibungen (Tengwar-Texte sind keine dabei):
- “General or Phonetic form” – ein Tehtar-Modus mit inhärentem A (oder nicht), dessen Konsonanten der bisher nur aus Appendix E bekannten Reihe t p k kw d b g gw th f kh khw etc. entsprechen;
- older “Lindarin Use” bzw. “Old Valinorian orthography of Qenya”, Tehtar-Modus mit inhärentem A;
- later “Lindarin Use” bzw. “Old Valinorian orthography of Qenya”, Tehtar-Modus mit inhärentem A;
- “Parmaqestarin Use”, Halb-Vollschrift mit inhärentem A (entspricht dem Modus von DTS 75, 79, 80) – dies sei die gebräuchlichste und standardisierteste Schreibweise;
- “Parmaqestarin Use”, “qanta-tenkele or ‘full writing’” Vollschrift;
- “Old Noldorin or Feanorian usage” – Vollschrift, variantenreicher als Parmaqesta;
- “Beleriandic or Exilic Usage”, “Archaic” – Vollschrift für Noldorin
- “Beleriandic or Exilic Usage”, “Later Gondolic”, “Late Exilic” – andere Varianten, die weitestgehend mit dem bekannten beleriandischen Modus für Sindarin übereinstimmen.
- “Parmaqestarin Mode”, “old diacritical method” – Tehtar-Modus mit inhärentem A, der nur wenig abweicht vom bekannten klassischen Quenya-Modus;
- “Parmaqestarin Mode”, “árateñkele” (“used especially in ornamental script or incised inscriptions”) – Tehtar-Modus ohne inhärentes A, der nur wenig abweicht vom bekannten klassischen Quenya-Modus;
- “Parmaqestarin Mode”, “halfway between the old diacritical method, and the so-called qanta-teñkele” – Halb-Vollschrift mit inhärentem A;
- “Parmaqestarin Mode”, “qantatenkele” – Vollschrift.
Die Publikation weiterer Versionen (Texte B und C) steht noch aus.