Balangar wrote:Das y ist nur so in vorhandenen Texten überliefert!
Nein, vgl. z.B.
DTS 1, 4, 5, 8, 10, 13, 14, 15, 16, 17, 18 usw. usw.
Balangar wrote:Verwende das r in y Form in der Wortmitte und das andere um ein Wort zu schließen.
... aber nur genau dann, wenn von dem Modus aus
DTS 49 die Rede ist. Laut Appendix E steht Rómen für ein
r, Óre für eine weichere («weaker») Variante. Das deckt sich mit den englischen Modi, wo Rómen für ein richtiges, konsonantisches [ɹ] oder [ɾ] steht, Óre hingegen für ein vokalisiertes
r, etwa wie in der Aussprache des Worts
beer nach RP – [bɪə] –, wo gar kein
r-artiger Laut vorkommt, sondern stattdessen ein [ə] (in der modernen [preussisch-]deutschen Standardaussprache gibt es übrigens ein sehr ähnliches Nebeneinander von konsonantischem [ʁ] und vokalisiertem [ɐ] wie im Wort
Bier [biˑɐ]) (und übrigens ist dies ein weiteres Indiz dafür, dass Tolkien die Tengwar möglicherweise ursprünglich fürs Englische entwickelt hat).
Rómen und Óre bezeichnen also eigentlich zwei verschiedene Laute. Einige Schreibweisen haben sich aber so entwickelt, dass Rómen und Óre den gleichen Laut bezeichnen (meist [r]). Da steht dann oft vor Vokal Rómen, sonst Óre, oder aber – in DTS 49 – am Wortende Óre, sonst Rómen.
Balangar wrote:Genauso sind auch die s Varianten zu händeln.
Mann nimmt die nach rechts geschlossene Variante am Wortende.
Die Wörter sind quasi am Ende immer geschlossen, hoffe das ist so verständlich
Nein. Wenn es eine typische s-Variante fürs Wortende gibt, dann ist es das s-Tehta in der Variante, die Platz einnimmt und Tehtar tragen kann. Auf Englisch kann man vom «spacing s-hook» sprechen (kein bei Tolkien belegter Begriff) – eine gute deutsche Übersetzung fällt mir nicht ein (ausser vielleicht «platzender s-Haken»
).
Ich begrüsse es sehr, dass ihr euch für Tengwar interessiert. Ich gebe gerne Auskunft und noch lieber diskutiere ich. Ich bitte allerdings darum, dass ihr euch mit den eher wenig fundierten Aussagen ein bisschen zurückhaltet. Weiters empfehle ich die
Tengwar-FAQ.