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Vokale im Tengwar
Posted: Thu Jul 03 2014 20:07
by kartofffelkönig
Ich habe mich heute ein wenig mit Tengwar befasst, da ich vorhabe, Sindarin zu lernen. Ich habe versucht, meinen Namen einfach mal Buchstaben für Buchstaben in Tengwar zu übersetzen (Ich weiss, in Sindarin übersetzt man die Bedeutung, war eben auch nur ein Versuch).
Nun verwirren mich die Vokale, die laut einer der vielen von mir besuchten Webseiten, nicht ausgeschrieben sondern nur als Accents auf den anderen Buchstaben draufstehen. Nun kapier ich aber nicht, ob die Accents auf dem vorherigen oder den nachfolgenden Buchstaben "aufgesetzt" werden, was passiert wenn zwei Vokale aufeinander folgen und wo auf dem anderen Buchstaben sie platziert werden. Ich wäre froh wenn mir hierbei jemand helfen könnte
Posted: Thu Jul 03 2014 20:53
by smuecke
Hallo kartofffelkönig,
die Vokale, die man über die Konsonanten (
Tengwar) schreibt, heißen
Tehtar.
Ob sie vor oder nach dem entsprechenden Konsonanten gesprochen werden, kann von Situation zu Situation verschieden sein:
Am üblichsten ist die Reihenfolge "Vokal Konsonant" (VC), die man z.B. fürs Sindarin und Englische (und i.d.R. auch fürs Deutsche) verwendet. Im Quenya ist es hingegen umgekehrt (CV).
Es gibt ein Tengwa, das wie ein
i ohne Punkt aussieht:
Man nennt es "Träger", es ist quasi ein leerer Konsonant. Damit kann man mehrere Vokale hintereinander schreiben, außerdem realisiert man damit Vokale am Wortende in VC- und am Wortanfang in CV-Modi:
et earello (Quenya:
vom Großen Meer)
Eine andere Art von aufeinanderfolgenden Vokalen sind Diphthonge wie
au,
ai,
ei,
ae. Für sie gibt es in verschiedenen Modi verschiedene Schreibweisen, z.B. im Sindarin:
Gruß,
smuecke
Posted: Fri Jul 04 2014 8:16
by kartofffelkönig
Vielen Dank smuecke für diese Info
Nun habe ich aber noch eine Frage. Ich habe mir vorhin folgendes Video angesehen:
https://www.youtube.com/watch?v=qbxynHoduP8
Bei 0:12 schreibt er ein "N". Darüber macht er erst einen horizontalen Strich und darüber dann ein "E". Was hat es mit dem horizontalen Strich auf sich?
Einen ähnlichen Strich macht er bei 1:00 in das "L"
PS: Zur Übersetzung verwende ich folgende Tabelle:
http://flavorwire.files.wordpress.com/2 ... engwar.jpg
Posted: Fri Jul 04 2014 9:34
by Heledir
Der horizontale Strich steht für eine Verdoppelung des Konsonanten (also hier das "nn" in "ennyn" oder "ll" in "mellon"). Er kann auch das n in ng, nc, nt, nd oder das m in mb, md, mp darstellen, wie zum Beispiel
hier das "mp" in "semper" - der Text ist zwar auf Latein, aber das Prinzip ist das gleiche. Ein elbisches Beispiel konnte ich auf die Schnelle nicht finden
Posted: Fri Jul 04 2014 23:15
by smuecke
Heledir wrote:Er kann auch das n in ng, nc, nt, nd oder das m in mb, md, mp darstellen
Richtig! Das nennt man Nasalinfix; aus
t/
d wird
nt/
nd, aus
c/
g wird
nc/
ng, aus
p/
b wird
mp/
mb. Im Quenya sind das jeweils ganz eigene Tengwar, ansonsten wird das z.B. im Sindarin mit diesem horizontalen Strich dargestellt.
gandalf schriebe sich beispielsweise
(sieht man hier nicht so gut, aber der Strich ist über dem zweiten Tengwa)
Gruß,
smuecke