Liebe Quenya-Kundigen, ich bräuchte Hilfe ...
ich habe versucht, einen Liedertext zu übersetzen und dabei ist mir Folgendes herausgekommen:
I have* a small white house
in Marinha, under orange trees
I have* love, I have peace **
I am living* in heaven***!
Goodbye, my little house
Fence of my small garden
Water of my little fountain
Shadow of my orange tree
Haryanyë fána marincë
nu culumaldar Marinhassë
haryanyë melmë, haryanyë serë
máran menelessë
Namárië, marincënya,
pelo i tarwarincënya,
nén i ehtelërincënya,
lómin i culumaldanya
* Verwende ich hier korrekterweise die normale Präsensform oder den Aorist? Haben ist ja etwas dauerhaftes, genauso wie wohnen/leben in ... - allerdings wird beides in der zweiten Strophe beendet.
** Kann man hier überhaupt "haben" als solches verwenden, oder müsste man eher "es gibt ..." übersetzen?
*** Ist etwas schwierig zu übersetzen, weil es ja den religiösen Himmel als "das Paradies" nicht gibt - deshalb nehme ich auch nicht vilya, weil mir das nicht passend erscheint. Einige Quellen verwenden "Menel", ich weiß aber auch nicht, ob es inhaltlich hier reinpasst, da das Lied tolkienuniversums-tauglich sein soll. Da das Paradies dort ja eigentlich Valinor ist, könnte man es so übersetzen, aber das würde ich dann nicht mehr als Metapher ansehen. Vorschläge?
Ich hoffe mal, dass es kein allzu großer Schwachsinn ist - und bitte herzlich um einen Rotstift!
Liedertext Übersetzung
Moderator: Moderatoren
Tolkien verwendet normalerweise die kurze Form (maruvan, tenin, utúlien, kainen...), sofern nicht noch eine Akkusativ-Endung 'rankommt (utúvienyes). Ich würde also eher *haryan benutzen, es sei denn, eine Zeile muss aufgrund der Metrik verlängert werden.Haryanyë
Ist das Portugiesisch? Dann würde ich es in Quenya Marinya schreiben.Marinhassë
séreserë
Ich würde den Aorist nehmen - in der englischen Version tust du das ja auch, nur dass es aus historischen Gründen 'present tense' heißt.* Verwende ich hier korrekterweise die normale Präsensform oder den Aorist? Haben ist ja etwas dauerhaftes, genauso wie wohnen/leben in ... - allerdings wird beides in der zweiten Strophe beendet.
Vielleicht *almaresse 'in bliss'? Valinor passt ja irgendwie nicht, weil es für Menschen tabu ist.. Was in der Mythologie dem Paradies am nächsten käme, wäre wohl Arda Vanya/Alahasta 'Arda Unmarred'.*** Ist etwas schwierig zu übersetzen, weil es ja den religiösen Himmel als "das Paradies" nicht gibt - deshalb nehme ich auch nicht vilya, weil mir das nicht passend erscheint. Einige Quellen verwenden "Menel", ich weiß aber auch nicht, ob es inhaltlich hier reinpasst, da das Lied tolkienuniversums-tauglich sein soll. Da das Paradies dort ja eigentlich Valinor ist, könnte man es so übersetzen, aber das würde ich dann nicht mehr als Metapher ansehen. Vorschläge?
Wir haben merin sa haryalye alasse 'I hope that you have happiness' attestiert (mehr oder weniger), also sollte das schon gehen.** Kann man hier überhaupt "haben" als solches verwenden, oder müsste man eher "es gibt ..." übersetzen?
Hier muss dreimal der Genitiv hin und der Artikel ist nicht nötig. Die Diminutiv-Endung ist -(i)(n)ke. Da sie aber von -(i)(n)ki abstammt, würde ich erwarten, dass das -i- in Wortmitte wiederhergestellt wird, also:pelo i tarwarincënya,
nén i ehtelërincënya,
lómin i culumaldanya
pelo tarwankinyo
nén ehtelenkinyo,
lómin kulumaldanyo
Für "Garten" würde ich persönlich aber aus Sindarin *sante oder *santa rekonstruieren, anstatt die frühe Qenya-Form zu benutzen.
Vielen Vielen Dank!!!! Da habe ich wieder etwas gelernt.
" -ince (verkleinernde Endung)
-lle (verkleinernde Endung)"
Allerdings ist die Version schon etwas älter - kann es sein, dass die Information veraltet ist, oder handelt es sich generell um eine andere Form?
Wegen einer Sache bin ich etwas verwirrt - kann ich denn alle Cs beliebig durch Ks ersetzen? Ich dachte, Quenya kennt kein k - oder ist das auch veraltet???
Die kurze Form passt sogar besser zur Melodie.Roman wrote: Tolkien verwendet normalerweise die kurze Form (maruvan, tenin, utúlien, kainen...), sofern nicht noch eine Akkusativ-Endung 'rankommt (utúvienyes). Ich würde also eher *haryan benutzen, es sei denn, eine Zeile muss aufgrund der Metrik verlängert werden.
Ursprünglich ist es Galego, aber der Ort wird vielleicht noch ersetzt.Ist das Portugiesisch? Dann würde ich es in Quenya Marinya schreiben.
Ähem ... ja ... kleine Unachtsamkeit ...séreserë
Finde ich sehr gut, es passt auch besser in den restlichen Text.Vielleicht *almaresse 'in bliss'?
Ich habe die verkleinernden Endungen verwendet, die im Quetin i lamb¨e eldaiva (auf S.121, Kap. 19.2.3) angegeben werden.Hier muss dreimal der Genitiv hin und der Artikel ist nicht nötig. Die Diminutiv-Endung ist -(i)(n)ke. Da sie aber von -(i)(n)ki abstammt, würde ich erwarten, dass das -i- in Wortmitte wiederhergestellt wird, also:
pelo tarwankinyo
nén ehtelenkinyo,
lómin kulumaldanyo
" -ince (verkleinernde Endung)
-lle (verkleinernde Endung)"
Allerdings ist die Version schon etwas älter - kann es sein, dass die Information veraltet ist, oder handelt es sich generell um eine andere Form?
Wegen einer Sache bin ich etwas verwirrt - kann ich denn alle Cs beliebig durch Ks ersetzen? Ich dachte, Quenya kennt kein k - oder ist das auch veraltet???
Du hast die erste aus Versehen zu -**rinke gemacht.Ich habe die verkleinernden Endungen verwendet, die im Quetin i lamb¨e eldaiva (auf S.121, Kap. 19.2.3) angegeben werden.
" -ince (verkleinernde Endung)
-lle (verkleinernde Endung)"
Im HdR benutzte Tolkien zwar <c>, aber in eigenen Notizen viel häufiger <k>. Du kannst dir aussuchen, was dir besser gefällt. Ersteres mag Assoziationen zu Latein erwecken, zweiteres zum Finnischen.Wegen einer Sache bin ich etwas verwirrt - kann ich denn alle Cs beliebig durch Ks ersetzen? Ich dachte, Quenya kennt kein k - oder ist das auch veraltet???