Ich bin beim Blättern über den folgenden Eintrag in PE13:161 (frühes Noldorin) gestolpert:
cara 'to make, perform, act (trans. and absolute)
carach 'to make oneself, become'
EDIT: auch gonebadach 'refl. to approach one another, to become like, resemble' (PE13:164), aus neb 'adv. near', wohl über kausatives *(go-)neb-ad 'approach' mit refl. -ach
Hier scheint also -ch eine reflexive Endung zu sein. In späterem Quenya ist diese als Sg., Pl., Dual -kse, -kser, -kset (PE17:75, VT49:48) belegt. In frühem Qenya gibt es ein ganzes Reflexiv-Paradigma (PE14:29): tuliste 'bring oneself, come, arrive; come for a purpose', darunter in der 3. Person Präsens mask., fem. und neutr. Sg. tulinko, tulikse, tulikta, Pl. tuliksoi, tuliksi, tuliktai. Die Vergangenheitsformen werden gebildet, indem an die Vergangenheit túlie dieselben Endungen angehängt werden mit dem Unterschied 3. Sg. mask. túliekso.
Bekanntlich wird ks in Sindarin zu ch. Was wäre also, wenn man agorech? im oberen Sinne eine reflexive Vergangenheitsform im oberen Sinne wäre (aus *akāre-ks-)? Da keine weitere Personenendung vorhanden ist, würde ich eine unpersönliche oder eine 3. Sg. Form vermuten, also entweder 'what has happened (become)?' oder 'what has happened to him / what has he become?' (letzteres könnte sich auf den verschwundenen Húrin beziehen).
agorech - reflexiv?
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agorech - reflexiv?
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