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Balkenschrift

Posted: Sun Jun 14 2009 22:59
by Faelia Eledhwen
Seid mir gegrüßt liebe Community und Linguisten - Fanatiker,

erneut saß ich gestern Stunden an einer Übersetzung und möchte diese zur Diskussion bzw. Verbesserung kund tun.

Na dann fangen wir mal:


Hier der Original Text wie ich ihn mir gewünscht hätte:

Durch Licht gebunden,
- Vier Beschützer im Kreise
Der Schatten entsagt,
- Vier Aspekte im Bunde
Der Nähe des Zentrums vergönnt,
Vier Völker auf Reise
Durch Flammen gewunden
- Vier Säulen zum Schutz der Kunde

Leider - bekanntlich - fehlen viele Vokabeln, also musste ich umschreiben.

Hier meine Übersetzung:

Trî calad naud,
- Canad beri i rind
I gwath ú-gerir dâf,
- Canad belegais i gwaedh
I glein en ededh bodo,
- Canad nuir am lend
Trî laich tafnen,
- Canad tilch an i beri i ist

Folgliche - hoffentlich fast sinngemäße - deutsche Übersetzung:

Durch Licht gebunden,
- Vier Beschützer im Kreis
Die Schatten keine Erlaubnis haben,
- Vier Mächte im Bund
Der Umgebung des Zentrums verboten,
- Vier Rassen auf Reise
Durch Flammen verschlossen/blockiert,
- Vier Stämme zu dem Schutz der Kunde


Wobei ich bei dem letzten Satz der Übersetzung selbst Zweifel habe, hinsichtlich von "beri i ist", oder ob nicht der Genitiv Artikel "en" benutzt werden sollte.


Ich freue mich auf rege Verbesserungsvorschläge!


~Faelia Eledhwen~

Posted: Mon Jun 15 2009 8:13
by Thorsten
Trî calad naud

trî ist wirklich das raeumliche 'durch... hindurch'. Das deutsche 'durch' steht aber auch fuer ein Hilfsmittel an Stellen wo man im Englischen 'by, using, with' oder so sagen koennte - und das ist im Sindarin nan mit nasaler Mutation. Also na chalad naud waere meine Version des Anfangs hier.

Posted: Mon Jun 15 2009 15:34
by Faelia Eledhwen
Ich verstehe, da es aber nicht ausgesprochen, sondern nur geschrieben wird, wäre der erste Satz also:

"Na calad naud"

Oder?


Vielen Dank Dir Thorsten!

Posted: Mon Jun 15 2009 15:42
by Glorfindel
Die Mutationen bedeuten auch (bzw gerade), dass man das so ausspricht. Also in dem Fall "na chalad naud"

Posted: Mon Jun 15 2009 19:36
by Faelia Eledhwen
Das ist richtig, dies ist aber lediglich ein Text, der dann schriftlich auf Holz übertragen wird, daher würde man nur den Text "Na calad naud" schreiben, oder nicht? Gesprochen wäre es dann aber "Na chalad naud"

Posted: Mon Jun 15 2009 19:55
by Ailinel
Du hast hier irgendwie einen grundlegenden Verständnisfehler: Die Mutationen, die ja von entscheidender Bedeutung für die grammatikalischen Zusammenhänge im Satz sind, werden nicht nur gesprochen, sondern auch geschrieben.

Posted: Mon Jun 15 2009 22:20
by Faelia Eledhwen
Gut, dann hab ich da wohl mal was verwechselt oder falsch verstanden ~errötet~
Dachte das man die Mutation lediglich spricht, aber nicht schreibt.
Ich bin noch Anfängerin, aber dann weiss ich nun, was ich noch zu tun habe... ~seuftz~

Vielen Dank Dir Ailinel

Posted: Sun Jul 05 2009 23:12
by Faelia Eledhwen
Ich habe jetzt nochmal die Zeit gefunden das Ganze mit Mutationen abzuändern, leider bin ich dahingehend nicht gerade gut bewandert. Ich hoffe es stimmt im Großen und Ganzen:

Na chalad naud
- Canad beri vi rind
In ngwath ú-erir dâf
- Canad belegais vi waedh
I lein en (?) enedh bodo
- Canad nuir am lend
Na laich tafnen
- Canad tilch an i veri i ist

Oder beim letzten Satz eher: an i veri ist, oder na veri in ist? War mir da nicht wirklich sicher...


Liebe Grüße,

Faelia Eledhwen

Posted: Mon Jul 06 2009 6:47
by Ailinel
Hier ein paar Beobachtungen:

In ngwath > i 'wath (Sg.) / i waith oder in gwaith (Pl.).

ú-erir dâf > ú-'erir dhâf (Akkusativobjekt)

i lein verstehe ich nicht.

bodo ist Infinitiv oder Imperativ, was hier nicht zu passen scheint.

am bedeutet 'auf' i.S.v. 'aufwärts, 'hinauf''.

tafnen: Vielleicht Plural? Ich verstehe den Sinnzusammenhang nicht ganz und weiß daher nicht, wer/was (Sg./Pl. ?) verschlossen/blockiert ist.

tilch sind Stämme i.S.v. Baumstämme.

beri / veri verstehe ich weder in Z.2 noch in Z.8.
(Es gibt ein Verb beria-, das man vermutlich zur Bildung der gewünschten Formen verwenden könnte.)

Posted: Tue Jul 07 2009 13:59
by Faelia Eledhwen
lein habe ich von gleina- (umgeben) zu einem Substantiv gemacht glein (Umgebung), und dann die weiche Mutation benutzt, wobei hier g wegfällt, oder ist das so falsch?

Bei bodo war ich mir auch nicht ganz schlüssig, was würde man da anstelle eher schreiben?

Habe das am aus der Wortliste, da steht am oder bo für "auf", was könnte ich in diesem Syntax für "auf" sonst verwenden?

Blockiert in dem Sinne, dass man einen Kreis. bzw ein Zentrum nicht betreten kann, da er von Flammen blockiert/verschlossen ist (nur für jene für die es bestimmt ist)

Tilch war beabsichtigt, da ich für Balken (aus Holz) kein passendes Wort gefunden habe, musste ich eben assoziieren, wobei dann Baumstamm bzw. Baumstämme nicht weit entfernt liegt.

In Z. 2 habe ich beria- zu einem Substantiv gemacht, eigentlich soll das soviel wie Beschützer heißen, in Z. 8 steht veri für "zum Schutz" also beri auch als Schutz übersetzt und dann mutiert.


Ich danke Dir auf jedenfall schon mal für Deine Hilfe Ailinel, hat mich schon ein Stückchen weiter gebracht ~grins~

Posted: Tue Jul 07 2009 16:15
by Ailinel
lein habe ich von gleina- (umgeben) zu einem Substantiv gemacht glein (Umgebung), und dann die weiche Mutation benutzt, wobei hier g wegfällt, oder ist das so falsch?
So einfach geht es in den meisten Fällen nicht. Das Verb gleina- 'bound, enclose, limit' stammt von der Wurzel (G)LAN- , 'rim, edge, border, boundary, limit' ab, und von dieser sollte man bei der Bildung eines neuen Wortes ausgehen. Die Bedeutung geht jedenfalls in Richtung 'Rand', 'Begrenzung' etc.
Es gibt von dieser Wurzel allerdings bereits die Wörter glann 'boundary', glandagol 'boundary mark', vermutlich ist etwas davon (bei leichter Umformulierung) verwendbar.
Bei bodo war ich mir auch nicht ganz schlüssig, was würde man da anstelle eher schreiben?
Man könnte das Partizip Perfekt Passiv verwenden.
Habe das am aus der Wortliste, da steht am oder bo für "auf", was könnte ich in diesem Syntax für "auf" sonst verwenden?
Eher noch bo als am, meiner Meinung nach, aber ich selber würde das wahrscheinlich überhaupt anders formulieren und eventuell das Partizip Präsens eines Verbs wie z.B. 'wandern' verwenden.
In Z. 2 habe ich beria- zu einem Substantiv gemacht, eigentlich soll das soviel wie Beschützer heißen, in Z. 8 steht veri für "zum Schutz" also beri auch als Schutz übersetzt und dann mutiert.
So geht das nicht, siehe meine Anm. zu **lein.
Beide Wörter wurden hier übrigens schon öfter diskutiert, benutze mal die Suchfunktion.

Posted: Wed Aug 05 2009 20:08
by Faelia Eledhwen
So, mal wieder etwas Zeit gehabt und den Text nun nochmal umgewandelt, da ich aber für weitere Änderungen keine Zeit habe, danke ich Dir nochmals herzlichst für die Hilfe, Ailinel!