Übersetzung für Ringinschrift
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Übersetzung für Ringinschrift
Guten Abend!
Ich bin neu hier und muss zu meiner Schande gestehen, dass ich zwar Tolkien- und HdR Sympathisant bin, mich aber mit den Hintergründen und Sprachen, die dahinter stecken, bisher nur wenig bis garnicht beschäftigt habe.
Einer der Gründe für meine Anmeldung hier ist neben meinem Interesse an Tolkiens Onomastik folgender: meine Freundin und ich sind große HdR/Elben Verehrer und würden uns gerne einen Ring mit elbischer Inschrift machen lassen.
Deshalb würde ich mich freuen, wenn ihr als Experten mir weiterhelfen könntet. Ich brauche folgenden Spruch in Sindarin übersetzt, vor allem grammatikalisch sollte er korrekt sein (einfach die Worte aneinanderreihen würde ich vielleicht auch selbst noch hinbekommen )
"Liebe ist ganz aus Freiheit gemacht, kein Muss richtet da etwas aus."
Ich hoffe auf eure Antworten, seien es fertige Übersetzungen oder hilfreiche Tipps. Ich danke euch!
Gruß,
Thomas
Ich bin neu hier und muss zu meiner Schande gestehen, dass ich zwar Tolkien- und HdR Sympathisant bin, mich aber mit den Hintergründen und Sprachen, die dahinter stecken, bisher nur wenig bis garnicht beschäftigt habe.
Einer der Gründe für meine Anmeldung hier ist neben meinem Interesse an Tolkiens Onomastik folgender: meine Freundin und ich sind große HdR/Elben Verehrer und würden uns gerne einen Ring mit elbischer Inschrift machen lassen.
Deshalb würde ich mich freuen, wenn ihr als Experten mir weiterhelfen könntet. Ich brauche folgenden Spruch in Sindarin übersetzt, vor allem grammatikalisch sollte er korrekt sein (einfach die Worte aneinanderreihen würde ich vielleicht auch selbst noch hinbekommen )
"Liebe ist ganz aus Freiheit gemacht, kein Muss richtet da etwas aus."
Ich hoffe auf eure Antworten, seien es fertige Übersetzungen oder hilfreiche Tipps. Ich danke euch!
Gruß,
Thomas
Last edited by Das Auge on Fri Apr 03 2009 12:50, edited 1 time in total.
Re: Übersetzung für Ringinschrift
Hallo Thomas,Das Auge wrote: Ich brauche folgenden Spruch in Sindarin übersetzt, vor allem grammatikalisch sollte er korrekt sein (einfach die Worte aneinanderreihen würde ich vielleicht auch selbst noch hinbekommen )
"Liebe ist ganz aus Freiheit gemacht, kein Muss richtet da etwas aus."I
Du erstaunst mich! Denn ich persönlich hätte ziemliche Schwierigkeiten, bei diesem Text einfach die Worte aneinanderzureihen.
Da hier ohnehin eine gewisse Mitarbeit der Fragesteller erwünscht ist, siehe unsere Forenregeln, speziell Punkt 5, solltest du unbedingt diese Worte zusammentragen. Wir werden dann sehr gern versuchen, daraus einen grammatikalisch korrekten Satz zu bilden.
Re: Übersetzung für Ringinschrift
Auch hallo Thomas,Das Auge wrote: "Liebe ist ganz aus Freiheit gemacht, kein Muss richtet da etwas aus."
Ich hoffe auf eure Antworten, seien es fertige Übersetzungen oder hilfreiche Tipps. Ich danke euch!
Ich verstehe Dein Anliegen und der Spruch ist auch sehr schön.
Wenn Du aber hier einmal durchscrollst, wirst Du feststellen, dass der Sindarin-Wortschatz ziemlich eingeschränkt ist.
Verschaff Dir doch erst einmal einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Wörter.
Dann wirst Du sehen, dass Du umformulieren musst.
Damit der Sinn des Spruchs einigermaßen erhalten bleibt, wird Dir eine Menge Arbeit nicht erspart bleiben. (So schlimm ist es gar nicht)
Versuch das erst einmal und komm mit den Worten Deiner Wahl hierhin zurück.
So, da bin ich wieder. Habe eben mit einem Freund, der zumindest ein ganz klein wenig besser elbisch kann als ich, knapp zwei Stunden lang versucht etwas brauchbares zu Papier zu bringen, mit mäßigem Erfolg. Jetzt bin ich auf eure Hilfe angewiesen...
Gleich zu Beginn ist mir aufgefallen, dass eine Umformulierung des Spruches, wie von euch schon angekündigt, nicht zu vermeiden ist. Wir sind dann zu folgender Version gekommen (wenn einer von euch eine bessere Idee hat, immer her damit ):
"Liebe ist (im Sinne von bedeutet) ganz frei zu sein, kein Zwang macht da Sinn."
Ich hätte mich gerne der Konstruktion mit "Freiheit" und "gemacht sein" bedient, habe aber leider keine Entsprechung für "Freiheit" gefunden. Ist es möglich aus dem Adjektiv das Substantiv zu bauen?
Und nun zu meiner ersten Übersetzung. Für die Vokabeln habe ich mich dieses Buches bedient, ich hoffe das ist ok so. Von der Grammatik habe ich wie gesagt leider gar keine Ahnung.
Als Worte für "Liebe" und "ganz" bin ich auf "meleth" und "pant" gekommen. "Frei" heißt auf Sindarin wohl "lhein" und bei "sein" bin ich auf die Vorsilbe (?) "ea-" gestoßen. "Zwang" heißt bei mir "thang" und wird mit der Vorsilbe "al-" für "kein" verbunden. Für "Sinn" habe ich "ind" gefunden und zusammen mit "garo" ("machen") und "ennas" bzw. "nev" ("da, dort") wahrscheinlich vollkommen falsch den zweiten Teil des Satzes gebildet.
Niedergeschrieben schaut das dann so aus:
"meleth pant ealhein, althang gara ind ennas/nev."
Wahrscheinlich ist euch jetzt erstmal ein Schauer über den Rücken gelaufen (), aber ich hoffe, dass ihr seht, dass ich zumindest bemüht war alleine halbwegs was hinzubekommen. Jetzt baue ich auf euch
Lieben Gruß,
Tom
Gleich zu Beginn ist mir aufgefallen, dass eine Umformulierung des Spruches, wie von euch schon angekündigt, nicht zu vermeiden ist. Wir sind dann zu folgender Version gekommen (wenn einer von euch eine bessere Idee hat, immer her damit ):
"Liebe ist (im Sinne von bedeutet) ganz frei zu sein, kein Zwang macht da Sinn."
Ich hätte mich gerne der Konstruktion mit "Freiheit" und "gemacht sein" bedient, habe aber leider keine Entsprechung für "Freiheit" gefunden. Ist es möglich aus dem Adjektiv das Substantiv zu bauen?
Und nun zu meiner ersten Übersetzung. Für die Vokabeln habe ich mich dieses Buches bedient, ich hoffe das ist ok so. Von der Grammatik habe ich wie gesagt leider gar keine Ahnung.
Als Worte für "Liebe" und "ganz" bin ich auf "meleth" und "pant" gekommen. "Frei" heißt auf Sindarin wohl "lhein" und bei "sein" bin ich auf die Vorsilbe (?) "ea-" gestoßen. "Zwang" heißt bei mir "thang" und wird mit der Vorsilbe "al-" für "kein" verbunden. Für "Sinn" habe ich "ind" gefunden und zusammen mit "garo" ("machen") und "ennas" bzw. "nev" ("da, dort") wahrscheinlich vollkommen falsch den zweiten Teil des Satzes gebildet.
Niedergeschrieben schaut das dann so aus:
"meleth pant ealhein, althang gara ind ennas/nev."
Wahrscheinlich ist euch jetzt erstmal ein Schauer über den Rücken gelaufen (), aber ich hoffe, dass ihr seht, dass ich zumindest bemüht war alleine halbwegs was hinzubekommen. Jetzt baue ich auf euch
Lieben Gruß,
Tom
Nö, eigentlich nicht. Es ist ja der gute Wille, der zählt.Das Auge wrote:Wahrscheinlich ist euch jetzt erstmal ein Schauer über den Rücken gelaufen
Ich gehe jetzt mal nicht auf das ein, was Du geschrieben hast. Habe ich gerade nicht so recht die Zeit für.
Obwohl.... das Buch, das Du konsultiert hast, wird als Quelle hier nicht so gern gesehen.
Weiter oben habe ich Dir einen Link angegeben.
Das sind Wortlisten.
Du wirst sicher festgestellt haben, dass es das Wort ist nicht gibt (außer im Imperativ)
Ich schlage Dir hier mal ganz auf die Schnelle eine Konstruktion vor, die ich für möglich halte, aber bestimmt noch einige Verbesserungen vertragen kann.
Meleth gwend na innas lain. Ú-moe thang.
Wörtliche Übersetzung:
Liebe (ist) (ein) Bund des freien Willens. Nicht notwendig Zwang.
Bin mir hierbei allerdings nicht ganz sicher, ob man anstatt der Präposition na besser den Genitivartikel en benutzen sollte.
@Thomas: Vielen Dank für deine vorbildliche Vorarbeit!
Leider die schlechte Nachricht: Das Buch, das du verwendet hast, ist wirklich sehr schlecht. Edouard Kloczko, ein Kenner der Sprachen Tolkiens, bezeichnete es sogar als "the worst book ever published so far about Quenya and Sindarin".
Falls es dich interessiert: Hier ist eine Rezension auf Deutsch. Seither sind außerdem viele Jahre vergangen und neue Erkenntisse ans Licht gekommen, wodurch das Buch zusätzlich total veraltet ist.
Einige der von dir gefundenen Vokabeln enthalten typische Beispiele für die Mängel des Buches.
Zum Vergleich könntest du evtl. diese derzeit besten Sindarin-Wortlisten anschauen.
Ein Verb 'machen', engl. 'fashion, shape', wäre echad- (Infinitiv echedi, Partizip Perfekt echannen).
Es ist durchaus möglich, in Analogie zu attestierter Wortbildung Substantive aus Adjektiven abzuleiten, wobei bei solchen freilich die Ungewissheit bleibt, dass Tolkien eventuell ein ganz anderes Wort gebildet hätte. Z. B. könnte ich mir evtl. *leinas (oder *lainas) als konstruiertes Wort 'Freiheit' vorstellen, andere werden vielleicht anderer Meinung sein.
Auf jeden Fall finde ich diesen Satz ziemlich schwer zu übersetzen, besonders deshalb, weil er seinen Platz ja nicht in irgendeiner Fanfiction finden soll, sondern auf einem realen Ring. Ich müsste vermutlich noch genauer darüber nachdenken.
Leider die schlechte Nachricht: Das Buch, das du verwendet hast, ist wirklich sehr schlecht. Edouard Kloczko, ein Kenner der Sprachen Tolkiens, bezeichnete es sogar als "the worst book ever published so far about Quenya and Sindarin".
Falls es dich interessiert: Hier ist eine Rezension auf Deutsch. Seither sind außerdem viele Jahre vergangen und neue Erkenntisse ans Licht gekommen, wodurch das Buch zusätzlich total veraltet ist.
Einige der von dir gefundenen Vokabeln enthalten typische Beispiele für die Mängel des Buches.
Zum Vergleich könntest du evtl. diese derzeit besten Sindarin-Wortlisten anschauen.
Ein Verb 'machen', engl. 'fashion, shape', wäre echad- (Infinitiv echedi, Partizip Perfekt echannen).
Es ist durchaus möglich, in Analogie zu attestierter Wortbildung Substantive aus Adjektiven abzuleiten, wobei bei solchen freilich die Ungewissheit bleibt, dass Tolkien eventuell ein ganz anderes Wort gebildet hätte. Z. B. könnte ich mir evtl. *leinas (oder *lainas) als konstruiertes Wort 'Freiheit' vorstellen, andere werden vielleicht anderer Meinung sein.
Auf jeden Fall finde ich diesen Satz ziemlich schwer zu übersetzen, besonders deshalb, weil er seinen Platz ja nicht in irgendeiner Fanfiction finden soll, sondern auf einem realen Ring. Ich müsste vermutlich noch genauer darüber nachdenken.
Okay, ich werde das an den Besitzer des Buches weitergeben, der wird wahrscheinlich ähnlich geschockt sein wie ich gerade, da er meint, da wirklich ein tolles Werk zu besitzenAilinel wrote: Leider die schlechte Nachricht: Das Buch, das du verwendet hast, ist wirklich sehr schlecht. Edouard Kloczko, ein Kenner der Sprachen Tolkiens, bezeichnete es sogar als "the worst book ever published so far about Quenya and Sindarin".
Falls es dich interessiert: Hier ist eine Rezension auf Deutsch. Seither sind außerdem viele Jahre vergangen und neue Erkenntisse ans Licht gekommen, wodurch das Buch zusätzlich total veraltet ist.
*liebguck*Ailinel wrote:Ich müsste vermutlich noch genauer darüber nachdenken.
Also wenn ich diese Bildung von Freiheit nehmen würde, dann wäre ich bei
meleth pant leinas echannen
für den ersten Teil des Satzes, ja? Wenn das nicht geht, gefällt mir der Vorschlag von *taurwen* auch ganz gut.
Beim zweiten Teil würde ich schon gerne in der Richtung "kein Zwang macht da Sinn" bleiben. Wie ist das mit der Negation von Zwang, lag ich da in meinem ersten Versuch weit daneben? In der von Ailinel vorgeschlagenen Liste finde ich auch die Vorsilbe "al-".
Ihr seht wahrscheinlich, die Sache bedeutet mir schon recht viel
- Eryniel Elmíris
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- Joined: Tue Jun 24 2008 19:51
- Location: Ribobel / Rímdor
Das geht wohl eher nicht.Das Auge wrote: meleth pant leinas echannen
Leider kann ich es nicht wirklich verbessern, weil mir die für diese Konstruktion wirklich passende Präposition (dt. 'aus Freiheit gemacht', engl. 'made of ...' ) nicht zur Verfügung steht.
Von einer wörtlichen Übersetzung der englischen Wendung 'to make sense', die ja schon im Deutschen etwas fragwürdig ist ('Sinn machen' ?) würde ich abraten. Außerdem hat ind die Bedeutung 'inner thought, meaning, heart', nicht 'sense'.Beim zweiten Teil würde ich schon gerne in der Richtung "kein Zwang macht da Sinn" bleiben.
Aus verschiedenen Quellen ergibt sich, dass die bevorzugte Negationspartikel ú- ist. Zusammengesetzt mit 'Zwang' ergäbe sich 'Nicht-Zwang'.Wie ist das mit der Negation von Zwang, lag ich da in meinem ersten Versuch weit daneben? In der von Ailinel vorgeschlagenen Liste finde ich auch die Vorsilbe "al-".
Eryniel Elemmirë hat ú- in ihrem guten Vorschlag sinnvollerweise mit dem Verb verbunden.
Gut, dann bleib ich hierbei, die Übersetzung gefällt mir eigentlich recht gut. Danke dafürEryniel Elemmirë wrote: Meleth uilain, thang han úbresta.
Kurze Verständnisfrage: "Meleth" ist vom Genus her Neutrum, wenn sich das "han" aus dem zweiten Satz darauf bezieht, oder? Ist das im Elbischen wie im Englischen, dass Ausdrücke, die sich nicht auf männliche oder weibliche Individuen beziehen, sächlich sind und mit "han" verknüpft werden? Wie es die Funktion des "it" im Englischen ist?
Ok, der nächste Schritt ist nun, den Satz in die Tengwar zu übertragen. Ich würd sagen ich versuch mich mal erst wieder selbst daran (muss mich erstmal einlesen ) und ihr helft mir dann nochmal weiter?
Lieben Gruß und bis bald,
Thomas
Das müsste nach den Textbeispielen, die wir haben, grundsätzlich so stimmen. Ein anderes Problem ist allerdings, dass das Pronomen ha(n) in den "Etymologies" als Noldorin bezeichnet wird, also aus eine Vorgängerstufe zum Sindarin stammt. han ist aber offenbar später von Tolkien umgedeutet worden, um zur Sindarin-Inschrift auf dem Moria-Tor Narvi hain echant zu passen, und sollte dann 'that' bedeuten, mit Plural hain.Kurze Verständnisfrage: "Meleth" ist vom Genus her Neutrum, wenn sich das "han" aus dem zweiten Satz darauf bezieht, oder? Ist das im Elbischen wie im Englischen, dass Ausdrücke, die sich nicht auf männliche oder weibliche Individuen beziehen, sächlich sind und mit "han" verknüpft werden?
Eine "aktuelle" Pronomentabellle basierend auf LotR-Sindarin hat Lothenon hier mal so schön zusammengestellt, danach wäre 'es' = te/de, im Akkusativ den.
- Eryniel Elmíris
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...aus Versehen kaputt editiert...
Last edited by Das Auge on Wed Dec 17 2008 3:09, edited 2 times in total.