Ich habe mich mal wieder an einer Übersetzung versucht. Leider suche ich mir immer schwierige Sachen aus
Der Mond möge dich beschützen.
Mein Vorschlag:
No halthannen lin Ithil.
Beim Verb bin ich mir total unsicher, ob die Passivbildung so ok ist. Muss in lin der Vokal kurz sein oder wird er verlängert? Ist die Satzstellung in Ordnung? Ich habe versucht, mich an der Formulierung aus der Übersetzung des Vaterunser zu orientieren (no aer i enneth lin), leider kommt dort aber kein explizites Verb vor, deshalb war es etwas schwierig. Ich hoffe, dass dabei kein völliger Blödsinn rausgekommen ist.
Danke für jede (konstruktive) Kritik!
~ Ithilwen ~
[Übersetzung] "Der Mond möge Dich beschützen."
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Re: [Übersetzung] "Der Mond möge Dich beschützen."
Beim Verb würde ich bereits die Auswahl etwas in Frage stellen, vgl. die Bedeutung von N. haltha- 'to screen', von SKAL- 'screen, hide (from light)', (Etym:386), wobei es gerade in diesem Satz doch möglicherweise seltsam erscheinen könnte, dass ausgerechenet der Mond jemanden (vom Licht) abschirmen sollte. Stattdessen würde ich vermutlich eher *beria- wählen.Ithilwen wrote:Der Mond möge dich beschützen.
Mein Vorschlag:
No halthannen lin Ithil.
Beim Verb bin ich mir total unsicher, ob die Passivbildung so ok ist.
Als (vielleicht) mögliche Übersetzung könnte ich mir, mit Verwendung des Imperativs, eventuell vorstellen:
Berio le Ithil!
(Über die "richtige" Wortstellung lässt sich m. E. mangels Vergleichsmaterial eher wenig aussagen.)
EDIT: Ah, sorry, Thorsten war schneller (und weiß es vermutlich besser).
Oh je, da habe ich mich wohl selber erfolgreich komplett verwirrt! Fälle durcheinandergeworfen, Passiv gesehen, wo keins war - kurzum: alles zu kompliziert gemacht.
@Thorsten:
Danke! Kann man das auch so stellen wie Ailinels Vorschlag: "Haltho le Ithil"?
@Ailinel:
Haltha- gefiel mir vom Klang her besser als beria-. Ich habe beides im Wörterbuch von Hiswelókë nachgeschaut und dort stand bei der deutschen Bedeutung für haltha- "beschrimen, beschützen", bei beria- "beschützen, schützen". Aber wo ich jetzt den fertigen Satz Berio le Ithil sehe, klingt es auch nicht schlecht.
Danke für Eure Hilfe! (Ich sollte mir angewöhnen, erstmal einfache Sachen zu probieren )
~ Ithilwen ~
@Thorsten:
Danke! Kann man das auch so stellen wie Ailinels Vorschlag: "Haltho le Ithil"?
@Ailinel:
Haltha- gefiel mir vom Klang her besser als beria-. Ich habe beides im Wörterbuch von Hiswelókë nachgeschaut und dort stand bei der deutschen Bedeutung für haltha- "beschrimen, beschützen", bei beria- "beschützen, schützen". Aber wo ich jetzt den fertigen Satz Berio le Ithil sehe, klingt es auch nicht schlecht.
Danke für Eure Hilfe! (Ich sollte mir angewöhnen, erstmal einfache Sachen zu probieren )
~ Ithilwen ~
- Eryniel Elmíris
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- Avorninnas
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Vermutlich deswegen, weil wir in Tolkiens Vaterunserübersetzung no nur in Verbindung mit einem prädikativen Adjektiv attestiert haben.
No aer i eneth lín.. = Dein Name sei heilig;
Alle anderen Optative in diesem Gebet drückt der Professor durch direkte Imperative aus.
Tolo i arnad lín.../ Caro den i innas lín../ Anno ammen sír i mbas ilaurui vín.. / ar díheno ammen i úgerth vín..= Dein Reich komme/ dein Wille geschehe/unser tägliches Brot gib uns heute/ und vergib uns unsere Schuld;
Ein Satz wie der deine, der einen Wunsch ausdrückt, ähnelt auch vom Gehalt her grundsätzlich so einem Gebet/Segenswunsch und entspricht also durchaus diesem Schema.
No aer i eneth lín.. = Dein Name sei heilig;
Alle anderen Optative in diesem Gebet drückt der Professor durch direkte Imperative aus.
Tolo i arnad lín.../ Caro den i innas lín../ Anno ammen sír i mbas ilaurui vín.. / ar díheno ammen i úgerth vín..= Dein Reich komme/ dein Wille geschehe/unser tägliches Brot gib uns heute/ und vergib uns unsere Schuld;
Ein Satz wie der deine, der einen Wunsch ausdrückt, ähnelt auch vom Gehalt her grundsätzlich so einem Gebet/Segenswunsch und entspricht also durchaus diesem Schema.
- Eryniel Elmíris
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Naja, wie Avor das schon gesagt hat, bei Tolkien findet man da den Imperativ. Jetzt ist das ganze sehr spaerlich belegt, und, und, und - und wenn man so ein bisschen Quenya-Inspiration zulaesst dann koennte man wohl auch no halthatha... (analog zu nai hiruva...) sagen, aber das ist umstritten. Pro: Der Imperativ ist nicht immer eindeutig - anglenno i aran kann sowohl 'approach the king!' als auch 'the king shall approach!' heissen, es ist also nicht klar wer gemeint ist. Con: no mit Verb ist im Sindarin nicht belegt.Eryniel Elemmirë wrote:@Thorsten
Darf ich dazu auch etwas fragen? Gibt es einen besonderen Grund, weshalb Du die Imperativ-Form vorziehst und die Form mit _no_ damit abgeändert hast?