Hymne eines Kriegsschiffes

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Thalasael Pethgelegas
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Hymne eines Kriegsschiffes

Post by Thalasael Pethgelegas »

Da die wwWeb Library offenbar bald offline geht,
hat man mich hierher empfohlen und darum bitte ich Euch,
die Ihr hier weilt, um Eure Hilfe:

Für einen neuen hochelbischen Adeligen habe ich einen kompletten Hintergrund
und eine neue Kultur entworfen.
Ein Elbenvolk, dass nach der Vertreibung aus der Heimat auf hoher See lebt.

Der Charakter dient(e) an Bord der "Beren dan-i-goth", der "Mutig dem Feind entgegen"
und um die Hymne dieses Schiffes geht es hier.

Ich habe mein möglichstes getan, um es zu übersetzen,
aber bei Bug, Kiel und Mast hörte es dann auf...
(Zumindest, bis Celefindel mich erleuchtete *g*)

Könnt Ihr mir helfen?
Mutig dem Feind entgegen

Hohe Wellen, rauhe See,
Kiel und Bug durch Wasser geh'n;
blaue Wüste, schäumend' Gischt,
kühn die Masten gen Himmel steh'n.
Hohes Elbenvolk vereint
zum Kampfe schreitet, wenn es heißt:

Mutig dem Feind entgegen!
Mutig dem Feind entgegen!

Silbern scheint die Zitadelle,
schützet mächtig Mann und Schiff;
Blau weh'n Segel, gold weh'n Banner
zeigen wem der Sieg gezollt;
hoch am Bug das Wappen thront
kündet welch' Schiff heut des Ruhmes hold:

Mutig dem Feind entgegen!
Mutig dem Feind entgegen!

Voller Ehre zieht die Waffen!
Keine Gnade für den Feind!
Heute werden wir es schaffen,
sind im Blute wir vereint!
Mutig rufet Ihren Namen,
wenn für's Volk Ihr Blut vergießt:

Mutig dem Feind entgegen!
Mutig dem Feind entgegen!

"Mutig dem Feind entgegen!"
hallt unser Ruf, heißt unser Schiff;
Mutig werden wir uns stellen,
niemand treibt uns auf ein Riff!
Dem Feind entgegen geht der Weg
und laut erschallt es, wenn wir fahr'n:

Mutig dem Feind entgegen!
Mutig dem Feind entgegen!
Mein Übersetzungsversuch gestaltet sich wie folgt (lachen erlaubt):
Beren dan-i-goth

Nedhrovail arth, aer drastad,
ristanen a cû padar trî nen; ("Kiel" = engl. "Cutwater" = sin. "ristanen", "Bug" = engl. "bow" = sin. "cû")
eru lhûn, falf falthel,
Cand i gelaidh dam Menel bronar. ("Mast" = "Baum" = "galadh")
Eledhrim arth erthannen
nan dagor pada, ir den cana: (Erste Strophe übersetzt mit Celefindels Hilfe)

Beren dan-i-goth!
Beren dan-i-goth!

Celevon i garth sìla,
beria beleg cirion a cair;
lhûn revia revios, mallen revia Banner
peda wem i tûr anannen;
arth bo Bug i Wappen archama
trenara welch' Schiff sìr des claur hold:

Beren dan-i-goth!
Beren dan-i-goth!

Pant eglerios ortho i veigol!
Keine Gnade an i goth!
Sìr raethatham,
Nar erthannen trî in iar!
Beren cano i eneth-dîn
ir an i gwaith iar siriam can:

Beren dan-i-goth!
Beren dan-i-goth!

„Beren dan-i-goth!“
trenera ial-mîn, heißt unser cair;
Beren bronatham,
niemand treibt uns auf ein Riff!
Dan i goth i pâd pada
a brui i cana, ir wir fahr'n:

Beren dan-i-goth!
Beren dan-i-goth!
Kleine Anmerkung:
"Zitadelle" ist ein Begriff aus dem Seekriegsvokabular der jüngeren Zeit
und bezeichnet eine Art "Panzergürtel" aus Metall,
der den Hauptrumpf eines Schiffes umgibt und ihn schützt,
die "Beren dan-i-goth" ist von Kiel bis Deck mit dünnen Silberplatten beschlagen,
um Korrosion und Feindfeuer entgegenzuwirken und natürlich, um Eindruck zu schinden :wink:


Könnt Ihr mir helfen?
Ich brauche sowohl Hilfe bei der Übersetzung als auch eine Kritik zum Text an sich.

Vielen Dank!

_______________________________________________________________________ (Warum hängt das Forum meine Sig nicht dran?)
"Mutig dem Feind entgegen!" hallt unser Ruf, heißt unser Schiff; [...] und laut erschallt es, wenn wir fahr'n:

Mutig dem Feind entgegen!

Thalasael Pethgelegas o Arùgoloth
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Maewen
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Re: Hymne eines Kriegsschiffes

Post by Maewen »

Hallo Linna-i-Nen ;-)

ich habe das Gedicht schon in der wweb-library gesehen, hatte gestern jedoch weder Zeit noch Nerven, es mir anzuschauen.
Thalasael Pethgelegas wrote:Da die wwWeb Library offenbar bald offline geht,
Das wäre mir neu (aber ich bin eh nicht mehr auf dem laufenden, was da so geschieht) - derzeit ist es lediglich das Sprachforum, welches hierher ausgelagert wurde.
(Warum hängt das Forum meine Sig nicht dran?)
Signaturen wurden abgestellt, nachdem niemand einen wirklichen Zweck darin erkennen konnte :D

Da du auch zum Gedicht an sich etwas Kritik wolltest, fange ich damit mal an:

Ich finde es wirklich gut, aber an einigen Stellen bin ich etwas ins Stutzen gekommen. Ich weiß nicht, ob es Absicht ist, aber es geht ja immer ein zeimlich festes Metrum durch das Gedicht; an einigen Stellen holpert es dann jedoch ein bisschen, was, wie ich finde, dann nicht so ganz passt - vielleicht überlegst du dir da noch was anderes (aber vielleicht findest du es ja gar nicht so schlimm). Die Stellen wären:
kühn die Masten gen Himmel steh'n.
hat eine Silbe (Masten) zuviel.
kündet welch' Schiff heut des Ruhmes hold:
ist zu lang, hat auch kein Metrum mehr.
"Mutig dem Feind entgegen!"
hat natürlich nicht das passende Metrum, aber ich sehe ein, welche Funktion das hier hat und dass das wohl nicht anders geht ;-)

Außerdem gibt es ein recht unregelmäßiges Reimschema. Ich kann zwar erkennen, dass das zum Teil gewollt so ist, aber an einigen Stellen wirkt es etwas komisch, z.B. in der zweiten Strophe, wo sich "gezollt" auf ein Wort ("gold") innerhalb des vorangehendes Verses reimt (weiß nicht, ob das Absicht ist, es wirkt jeddenfalls so, als gehörten die beiden zusammen) - das kann man machen, aber ich glaube, dass es besser klingen würde, wenn nach "gold" eine Pause wäre.

Dann habe ich ein inhaltliches Problem:
Voller Ehre zieht die Waffen!
Das hört sich etwas schräg an, ich meine das "voller Ehre" - ich frage mich die ganze Zeit, wie man ehrenvoll die Waffen ziehen kann. Ich kann mir zwar denken, dass es bedeutet, dass es eine Ehre ist, auf dem Schiff zu kämpfen, aber man bildet doch augenblicklich eine Analogie zu "voller Mut (o.ä.) zieht die Waffen" und dann wirkt es komisch... aber vielleicht empfinde nur ich das so?!

Sehr schön fand ich übrigens die Metapher mit der "blauen Wüste" :-)

So, die Übersetzung schaue ich mir dann später an, jetzt muss ich noch ein bisschen was anderes erledigen... (Prüfungszeit ist doof :| )
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Celefindel
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Post by Celefindel »

Um die Übersetzung der ersten Strophe habe ich mich drüben schon mal gekümmert, wir sind auf folgendes bisher gekommen:

Nedhrovail arth, aer drastad,
ristanen a cû padar trî nen;
eru lhûn, falf falthel,
Cand i gelaidh dam Menel bronar.
Eledhrim arth erthannen
nan dagor pada, ir den cana:

Wer genaueres lesen möchte, kann das eh drüben tun.

Bei "Beren dan i goth" musst du mutieren, das wäre dann i 'oth.
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*taurwen*
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Post by *taurwen* »

Celefindel wrote: Bei "Beren dan i goth" musst du mutieren, das wäre dann i 'oth.
Eigentlich nicht.
Da wurde schon leniert, und zwar von coth nach goth ;)
Thalasael Pethgelegas wrote: Beren dan-i-goth
Allerdings würde ich die Bindestriche weglassen.
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Celefindel
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Post by Celefindel »

Args, stimma ja...
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Eirien
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Post by Eirien »

>"Bug" = engl. "bow" = sin. "cû"

Tut mir leid, aber das wird so nicht so ganz funktionieren: 'Bug' und 'Bogen' klingen zwar entfernt verwandt, haben aber tatsächlich eine völlig unterschiedliche Etymologie, bei der nur im Englischen zufälligerweise beide Male die Schreibweise 'bow' herausgekommen ist, die aber nicht mal gleich ausgesprochen wird. Eine wirkliche "Doppelbedeutung" von Bug/Bogen haben wir also gar nicht, daher kann man wohl nicht so ohne weiteres annehmen, dass diese im Sindarin vorläge. Engl. bough/bow und dt. Bug hatte ursprünglich die Bedeutung 'Schulter', da könnten wir aus Q. róma evtl. rom ableiten - Problem ist nur, das gibt's schon als 'Horn'.
Alternativ könnte man, entspr. engl. prow, frz. proue (von lat. prora, irgendwas in Richtung 'Vorder-, Vorderteil, Vorderseite') ausgehen, in dem Falle vielleicht einfach nîf? Oder, wenn ich sehe, dass Russisch einfach nos = 'Nase' und Spanisch morro = 'Schnauze' haben - man spricht ja auch vom 'Schiffsschnabel, also was wäre ganz einfach mit bund?

'Mast' haben wir hier: http://wwweb-library.net/wbb2/thread.ph ... r=0&page=3 (wie kann ich machen, dass das direkt als Link erscheint, also ohne das ganze http-usw. -Gesummsel?) schon mal mühsam als *tulf abgeleitet, vielleicht hilft das weiter. Ansonsten ist die Umschreibung mit 'Baum' im Zusammenhang ja natürlich auch verständlich.
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Celefindel
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Post by Celefindel »

Ok, also dann:

Nedhrovail arth, aer drastad,
ristanen a bund/nîf padar trî nen;
eru lhûn, falf falthel,
Cand i gelaidh/tylf dam Menel bronar.
Eledhrim arth erthannen
nan dagor pada, ir den cana:

Nach "Vorderteil" hab ich gesucht. Schnauze klingt für mich aber am besten, aber das soll mal der Schöpfer entscheiden.

> wie kann ich machen, dass das direkt als Link erscheint, also ohne das ganze http-usw. -Gesummsel?

Mit [url = http-Adresse]blablubb[ /url] natürlich ohne Leerzeichen :)


Ok, die zweite Strophe:

> Celevon i garth sìla,

Hm, garth halte ich vielleicht für etwas unpassend, nachdem es eine Umfassung bzw. eine Beschlag(?) bezeichnet und keine Festung... was besseres fällt mir aber nicht ein. Vielleicht "Gürtel" lest?

> beria beleg cirion a cair;

girion und gair, Akkustativ -> weiche Mutation.

> lhûn revia revios, mallen revia Banner

Woher kommt revios? Müsste es nicht noch in den Plural gesetzt werden?
Für "Banner" vielleicht tîw, bezeichnet aber eher geschriebene Zeichen als Wappen oder gar wehenden Stoff...
Meine Version wäre: lhûn dramar revios, mallen dramar ?tîw

> peda wem i tûr anannen

einfach "sagen, we den Sieg gegeben" oder so? Von anna- (mit zwei n) lautet das Partizip Perfekt sicher nicht "annannen", ich glaube onnen (wie wisst ihr immer, wo alles zu finden ist an Quellen?!?)
pedir i ven i dûr ?onnen

> arth bo Bug i Wappen archama

Was ist "archama"? Für Wappen fällt mir nichts besseres ein als wieder têw, für "thronen" vielleicht "wehen" (drama) oder hâv/hava/(?).
arth bo nîf/bund i ?dêw drama

> trenara welch' Schiff sìr des claur hold:

Vielleicht "dieses" für "welches" und vorangestellt? Wörtlich "kündet, welches Schiff heute Ruhm bekommt".
trenara hen gair sír claur anna ?
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Eirien
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Post by Eirien »

So, jetzt geht's weiter... Dauert im Moment leider alles etwas länger, wg. der Urlaubszeit:

>Hm, garth halte ich vielleicht für etwas unpassend, nachdem es eine Umfassung bzw. eine Beschlag(?) bezeichnet und keine Festung

Verstehe ich nicht, lt. Etym's ist N garth = 'stronghold, fort', das müsste also schon hier passen. Wo stammt denn 'Umfassung' bzw. 'Beschlag' her?

>... was besseres fällt mir aber nicht ein. Vielleicht "Gürtel" lest?

Würde ich nicht machen, es sei denn, der Reim verlangte es.

Dazu möchte ich erst mal grundsätzlich die Frage stellen, Thalasael, was dir am Ende als Ergebnis vorschwebt: eine 1:1-Übersetzung des deutschen Textes (was wohl kaum machbar sein wird) oder eine etwas freiere Übertragung, dafür mit irgendeinem Versmaß und womöglich auch noch Reimschema? Das sollte vielleicht zunächst mal klar sein, bevor wir uns hier zu viel Arbeit machen.

>Woher kommt revios?

Sicherlich ein Versuch, von revio* 'to sail' das Substantiv, 'a sail' abzuleiten? Ich weiß nicht, wäre es in diesem Fall sehr abwegig, hier rovail zu nehmen und hier (arg poetisch, aber passt vielleicht) von den 'Schwingen' des Schiffes zu sprechen?

*Was ist jetzt eigentlich richtig: ?rhenio oder ?rhevio?
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