Richtigkeit für ein Sprichwort

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goloth las
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Richtigkeit für ein Sprichwort

Post by goloth las »

Hallo erstmal..

Sprichwort ist wohl zu viel gesagt ich will im Grunde nur ausdrücken:

"vergänglich aber nicht vergessen"

Nun habe ich etwas rumgesucht und mir etwas zusammen gebastelt, aber ob es überhaupt den Sinn ergib kann ich nicht sagen, daher hätte ich gerne eine kurze Anmerkung dazu.

--> gwann dan al eglan

Ich bedanke mich schon mal im Voraus :)
rhovan
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Post by rhovan »

Hallo,
vorweg mal, ich bin hier absoluter Anfänger, würde aber trotzdem gerne etwas mitreden.
Ich denke
gwann dan ú-eglan
könnte eine stimmige Form sein (wenn ich jetzt nicht über die Grammatik gestolpert bin).
Was mich zur Frage bringt, ich habe bisher zur Negierung immer Präfix ú- gesehen. al- bisher noch nicht, habe allerdings auch noch nicht alles durchgelesen, sind denn beide Präfixes gleichberechtigt in dem Fall oder wird aus irgendwelchen Gründen ú- bevorzugt?
Grüsse
rhovan
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goloth las
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Post by goloth las »

rhovan wrote:Hallo,
vorweg mal, ich bin hier absoluter Anfänger, würde aber trotzdem gerne etwas mitreden.
Ich denke
gwann dan ú-eglan
könnte eine stimmige Form sein (wenn ich jetzt nicht über die Grammatik gestolpert bin).
Was mich zur Frage bringt, ich habe bisher zur Negierung immer Präfix ú- gesehen. al- bisher noch nicht, habe allerdings auch noch nicht alles durchgelesen, sind denn beide Präfixes gleichberechtigt in dem Fall oder wird aus irgendwelchen Gründen ú- bevorzugt?
Grüsse
rhovan
Hallo rhovan

ich bedanke mich für deine schnelle Antwort und hoffe das ich noch ein paar Vergleichsmöglichkeiten bekomme.
Ich kenne mich nämlich gar nicht aus und habe nur in den Wortlisten gesucht.

lieben Gruß

goloth las
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Eryniel Elmíris
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Post by Eryniel Elmíris »

Hallo und willkommen im Forum.
Ein schöner Übungssatz :)

Es hilft immer, wenn du deine Schlüsse herleitest, uns also zeigst, wie du auf deine Übersetzung gekommen bist.

Ich bin selbst ein wenig eingerostet, daher warte bitte noch die Antwort anderer ab, aber wenn ich diesen Satz übersetzen sollte, würde ich es so machen:

"vergänglich" selbst ist ja nicht das von dir gefundene Adjektiv "vergangen" - gwann. "vergangen" drückt eher aus: früher, ehemalig, aber auch verjährt, abgelaufen. "vergänglich" meint eher: sterblich, kurzlebig, flüchtig.
Ich schaue auch immer nach den englichen Begriffen, da Prof. Tolkien die englische Sprache als quasi Grundlage für die Interpretation elbischer Worte genutzt hat und da fällt mir ein Wort ins Auge was sehr gut passen könnte: fading. Für dieses Verb gibt es eine Sindarin Entsprechung: thinna- - verblassen, schwinden. Ich denke, das würde als Partizip gut passen: thinnad.
Wie du schon gemerkt hast, existiert das Wort "vergessen" so auch nicht in dem bisher bekannten Sindarin-Wortschatz. Das von dir gefundene Wort eglan steht ja für: aufgegeben, verlassen. Willst du das wirklich so ausdrücken? Es gibt ja z.B. das abgeleitete Verb "(sich) erinnern"- *ren-. Ich finde, das bietet sich gut an, um ein negatives passives Partizip zu bilden: so etwas wie "(sich) nicht erinnern" - úrenui.

Das Endergebnist würde dann lauten: Thinnad dan úrenui.

Nochmals: So gut das jetzt vielleicht auf den Blick aussieht, warte bitte noch die Antworten anderer - sachkundigerer - Mitglieder dieses Forums ab. Ich habe diesen Satz für meine eigene Übung "missbraucht" ;)
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goloth las
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Post by goloth las »

Eryniel Elmíris wrote:Hallo und willkommen im Forum.
Ein schöner Übungssatz :)

Es hilft immer, wenn du deine Schlüsse herleitest, uns also zeigst, wie du auf deine Übersetzung gekommen bist.

Ich bin selbst ein wenig eingerostet, daher warte bitte noch die Antwort anderer ab, aber wenn ich diesen Satz übersetzen sollte, würde ich es so machen:

"vergänglich" selbst ist ja nicht das von dir gefundene Adjektiv "vergangen" - gwann. "vergangen" drückt eher aus: früher, ehemalig, aber auch verjährt, abgelaufen. "vergänglich" meint eher: sterblich, kurzlebig, flüchtig.
Ich schaue auch immer nach den englichen Begriffen, da Prof. Tolkien die englische Sprache als quasi Grundlage für die Interpretation elbischer Worte genutzt hat und da fällt mir ein Wort ins Auge was sehr gut passen könnte: fading. Für dieses Verb gibt es eine Sindarin Entsprechung: thinna- - verblassen, schwinden. Ich denke, das würde als Partizip gut passen: thinnad.
Wie du schon gemerkt hast, existiert das Wort "vergessen" so auch nicht in dem bisher bekannten Sindarin-Wortschatz. Das von dir gefundene Wort eglan steht ja für: aufgegeben, verlassen. Willst du das wirklich so ausdrücken? Es gibt ja z.B. das abgeleitete Verb "(sich) erinnern"- *ren-. Ich finde, das bietet sich gut an, um ein negatives passives Partizip zu bilden: so etwas wie "(sich) nicht erinnern" - úrenui.

Das Endergebnist würde dann lauten: Thinnad dan úrenui.

Nochmals: So gut das jetzt vielleicht auf den Blick aussieht, warte bitte noch die Antworten anderer - sachkundigerer - Mitglieder dieses Forums ab. Ich habe diesen Satz für meine eigene Übung "missbraucht" ;)

Hi Eryniel Elmíris,

also bei dir hört es sich auf jedenfall stimmiger an, auch von deiner Erklärung, da kann ich mir wesentlich mehr vorstellen. Ich warte aber noch andere Meinungen ab ;) Es soll schließlich doch mal meinen Körper zieren und so schnell wird das nicht gehen, immerhin ist es schon eine Überlegung die jetzt zwei Jahre gereift ist. Ein oder zwei Jahr machen da den Kohl auch nicht fett :D

Ich danke dir auf jeden Fall für die Rückmeldung :) vielen lieben Dank.
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Eryniel Elmíris
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Post by Eryniel Elmíris »

Es soll schließlich doch mal meinen Körper zieren
Hmmm, also da gibt es ja noch eine andere Möglichkeit. Ich greife mal voraus und denke, du willst das Ganze dann in Tengwar (der "elbischen" Schrift) als Tattoo machen lassen?
Wenn dem so ist, ist eine völlig valide - und sehr viel einfachere - Möglichkeit, die Tengwar gleich in einem deutschen Modus - z.B. die Modi von mach hier - zu schreiben, ohne den Satz vorher in Sindarin übersetzen zu müssen.
Kommt halt darauf an, was du genau möchtest ;)
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goloth las
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Post by goloth las »

Eryniel Elmíris wrote:
Es soll schließlich doch mal meinen Körper zieren
Hmmm, also da gibt es ja noch eine andere Möglichkeit. Ich greife mal voraus und denke, du willst das Ganze dann in Tengwar (der "elbischen" Schrift) als Tattoo machen lassen?
Wenn dem so ist, ist eine völlig valide - und sehr viel einfachere - Möglichkeit, die Tengwar gleich in einem deutschen Modus - z.B. die Modi von mach hier - zu schreiben, ohne den Satz vorher in Sindarin übersetzen zu müssen.
Kommt halt darauf an, was du genau möchtest ;)
So jetzt bin ich vollends verwirrt..
Dann ist es doch Deutsch bloß in elbischer Schrift und somit ergibt es gar nicht den ursprünglichen Sinn oder irre ich mich jetzt? Also ich wollte es schon in elbischer Schrift als Tattoo aber dann soll es auch "original" sein..
Der Satz soll in Sindarin sein und dann natürlich in Tengwar auf die Haut.. ;) wenn ich es nicht vergesse und es doch noch früher als in zwei Jahren schaffe kann ich das Endergebnis ja mal zeigen ;)
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Eryniel Elmíris
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Post by Eryniel Elmíris »

So jetzt bin ich vollends verwirrt..
Sorry...
Was ich meine ist, Tengwar sind ja bloss Schriftzeichen, wie unser ursprünglich lateinisches Alphabet, kyrillische Schriftzeichen und ähnliches. Denen ist es egal, welche Sprache sie darstellen und Prof. Tolkien selbst hat auch etliches in Tengwar erstellt, z.B. einen Weihnachtsgruß an Hugh Brogan (in Letters 118:2-3 - DTS10).
Du kannst also deinen Satz in Sindarin übersetzen und ihn dann in einen der bekannten Tengwar Modi (je nachdem, ob du eine Vollschrift bevorzugst - für ein Beispiel scrolle auf dieser Seite ganz nach unten - oder ob du Vokale lieber durch so genannte diakritische Zeichen über einem Konsonanten darstellen willst - ein Beispiel ist hier.
Du kannst aber genauso gut auch deinen Deutschen Satz nehmen und ihn in Tengwar transkribieren. Das hat den Vorteil, dass der Satz genau das aussagt, was du möchtest - was bei der Übersetzung wie du merkst nicht ganz so einfach ist - und
Die zweite Möglichkeit ergibt also nicht nur den ursprünglichen Sinn, sondern behält ihn besser, als eine Übersetzung in Sindarin das kann, da lange nicht alle Worte, die wir in Deutsch kennen, in Sindarin bekannt sind - und es vielleicht auch nicht werden.

Wenn Du sehr grossen Wert auf Authenzitismus legst, aber trotzdem sicherstellen willst, dass dein Satz den Sinn behält, dann würde ich persönlich zu Tengwar im Generellen Modus nach Übersetzung ins Englische raten. Das hat wie gesagt auch Prof. Tolkien gemacht :)

Ich hoffe, das hat dich ein wenig "entwirrt" ;)
Die Entscheidung triffst natürlich du - du musst es ja auch auf deiner Haut tragen...
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goloth las
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Post by goloth las »

Ich hoffe, das hat dich ein wenig "entwirrt" ;)
Ja danke das hat es auf jeden Fall. Mhh sicher bin ich mir aber immer noch nicht, wie ich das Ganze jetzt umsetze :D
Also wahrscheinlich dauert es doch noch ein paar Jahre bis ich das mache ;) Ist ja auch eine Geldfrage, obwohl so ein kleines Tattoo nicht allzu kostenspielig sein sollte.
Ich danke dir für deine ausführliche Beantwortung und die Zeit die du investiert hast :)
Ailinel
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Post by Ailinel »

Zur Übersetzung:
Eryniel Elmíris wrote:Thinnad dan úrenui.

Die Form thinnad ist nicht das Partizip Präsens (das wäre thinnol), sondern das im Englischen gleich lautende Gerund.

Úrenui verstehe ich nicht als 'unforgettable', sondern - im Gegenteil - als 'not rememberable', vgl. Tolkiens attestiertes úvelui, 'not amiable, unlovable' (PE17/145).

Ich glaube, dass gwann hier vielleicht schon passen könnte, obwohl auf Deutsch geschrieben wurde "vergänglich". Die Fortsetzung "... aber nicht vergessen" impliziert doch die Vorstellung, dass dieses ungenannte Etwas jetzt "vergangen" ist.

Eine Umschreibung für "nicht vergessen" ist schwieriger. Dazu bzw. zur Formulierung des Ganzen vielleicht demnächst, wenn ich mehr Zeit habe. Eglan halte ich jedenfalls auch für ungeeiget.
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goloth las
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Post by goloth las »

Ailinel wrote:Zur Übersetzung:
Eryniel Elmíris wrote:Thinnad dan úrenui.

Die Form thinnad ist nicht das Partizip Präsens (das wäre thinnol), sondern das im Englischen gleich lautende Gerund.

Úrenui verstehe ich nicht als 'unforgettable', sondern - im Gegenteil - als 'not rememberable', vgl. Tolkiens attestiertes úvelui, 'not amiable, unlovable' (PE17/145).

Ich glaube, dass gwann hier vielleicht schon passen könnte, obwohl auf Deutsch geschrieben wurde "vergänglich". Die Fortsetzung "... aber nicht vergessen" impliziert doch die Vorstellung, dass dieses ungenannte Etwas jetzt "vergangen" ist.

Eine Umschreibung für "nicht vergessen" ist schwieriger. Dazu bzw. zur Formulierung des Ganzen vielleicht demnächst, wenn ich mehr Zeit habe. Eglan halte ich jedenfalls auch für ungeeiget.


Meine Güte was man da alles beachten muss. Ich war noch nie gut was Sprachen angeht, ich habs da eher mit Zahlen.

Also um es kurz und knapp zu erklären, es geht um meine Oma, die ein sehr wichtiger Teil in meinem Leben war.
Ihr möchte ich das Ganze widmen.
Ich würde mich freuen, wenn mir da Jemand noch etwas unter die Arme greifen kann.
Ailinel
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Post by Ailinel »

Wort für Wort kann ich es derzeit - mangels einer Sindarin-Vokabel für "vergessen" - nicht übersetzen. Eine Möglichkeit der Umschreibung könnte vielleicht sein: "aus dem Gedächtnis schwinden", engl. "to fade from memory".

Mein Vorschlag somit: Gwann, dan ú-thinnol od rîn. ("Departed but not fading from memory".)
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Eryniel Elmíris
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Post by Eryniel Elmíris »

Die Form thinnad ist nicht das Partizip Präsens (das wäre thinnol), sondern das im Englischen gleich lautende Gerund.
Úrenui verstehe ich nicht als 'unforgettable', sondern - im Gegenteil - als 'not rememberable', vgl. Tolkiens attestiertes úvelui, 'not amiable, unlovable' (PE17/145).
Da hast Du natürlich Recht Ailinel. Tut mir leid.
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goloth las
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Post by goloth las »

Ailinel wrote:Wort für Wort kann ich es derzeit - mangels einer Sindarin-Vokabel für "vergessen" - nicht übersetzen. Eine Möglichkeit der Umschreibung könnte vielleicht sein: "aus dem Gedächtnis schwinden", engl. "to fade from memory".

Mein Vorschlag somit: Gwann, dan ú-thinnol od rîn. ("Departed but not fading from memory".)

Ich danke dir vielmals für deine Hilfe. :)
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