Kann ich mir das dann in etwa so vorstellen, dass man anstatt das Verb sein extra zu benutzen, man quasi "bei jemandem sein" oder mit "jemandem zusammen sein" als eigenes Verb benutzt und das dann entsprechend in eine Zeit setzt oder konjugiert? (Nur damit ich mir das besser vorstellen kann, ich will ja auch ein klein bisschen Sprachverständnis haben Smile)
"Sein" lässt man einfach aus: "Ich bin müde" wird wörtlich zu "Ich müde", "Er ist ein Elb" zu "Er Elb". Wie das in der Vergangenheit und Zukunft aussieht, haben wir leider nicht belegt.
Aber was bedeutet das "im"? Ist das dann eine Form von "ich"?
Ja, es ist ein emphatisches Pronomen, siehe
hier.
Verstehe ich das richtig, dass man das possesiv Pronomen "nîn" hinter das Substantiv "elei" setzt?
Ja, Adjektive und Possessivpronomen sind in Sindarin nachgestellt.
und "ech arnin" bedeutet dann so ungefähr "du bist bei mir"? (vorausgesetzt, dass da das Verb mit drinsteckt Smile)
Ja, nur dass da kein Verb drinsteckt.
*Arnin wäre als ein Wort "bei mir". Präpositionen nach Person zu konjugieren ist gerade etwas, was aus keltischen Sprachen gut bekannt ist (siehe z.B.
hier) und Sindarin ist inspiriert vom Walisischen. Dennoch haben wir solche komischerweise nur in Quenya belegt, daher ist
*arnin eine Vermutung (und deswegen mit dem Stern gekennzeichnet).
Und "min" ist dann auch ein Wort für "in", oder? Worin genau besteht da der Unterschied zu "mi"?
Da steckt noch der Artikel drin, "in den Träumen". Sindarin braucht immer den Artikel zusammen mit einem Possessivpronomen, sofern es sich um ein unbelebtes Objekt handelt:
*in elei nîn "meine Träume", wörtlich "die Träume mein". Dasselbe Muster hat man übrigens auch im Walisischen.
Sorry für die vielen Fragen... ich hoffe ich gehe euch damit nicht auf den Keks...
Absolut nicht, wir freuen uns immer, wenn sich jemand für die Sachen interessiert anstatt die Dinge einfach nur zu schlucken und zu verschwinden.
P.S.: Noch eine kurze Nebenfrage. "le melin" bedeutet doch "ich liebe dich", oder?
Le ist ein formales Pronomen, was dem deutschen Siezen entspricht. Geduzt wäre das
*gen melin.